Neue Professuren 2019

Nataša Mirković

Mit 1. Oktober wurde Nataša Mirković auf fünf Jahre befristet zur Professorin für Gesang am Institut für Popularmusik der mdw berufen.

Natasa Mirkovic

Die Sängerin aus Bosnien-Herzegowina studierte Musikwissenschaften, Musikethnologie, klassischen Gesang sowie Lied und Oratorium in Sarajevo und Graz. Ihr solistisches Engagement reicht von der Grazer Oper, dem Schauspielhaus Graz bis zur Volksoper Wien, wo sie in Schauspiel-, Opern- und Musical-Produktionen auftrat, darunter Uraufführungen von Elfriede Jelinek und Peter Handke. Sie beschäftigt sich mit der klassischen Liedkunst und Barockmusik ebenso wie mit traditioneller Volksmusik aus Südosteuropa, Jazz und Improvisation.

Nataša Mirković verbindet eine enge Zusammenarbeit mit Künstler_innen wie Michel Godard, Jarrod Cagwin, Luciano Biondini, Christina Pluhar & dem Larpeggiata Ensemble, Matthias Loibner, Pippo Corvino. Ihre Winterreise-CD (2010) wurde mit dem Ö1 Pasticciopreis ausgezeichnet, die jüngste CD-Produktion soul*motion entstand in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Kontrabassisten Nenad Vasilić und ruft Erinnerungen an die jugoslawische Rock- und Popmusik der 1970er und 80er-Jahre wach. Auf Einladung des Filmmusikkomponisten Gabriel Yared sang sie u. a. den Titelsong zu Angelina Jolies Filmregie-Debut In the Land of Blood and Honey (2011). Nataša Mirković erhielt 2017 den Preis der deutschen Schallplattenkritik für das Programm En El Amor, das sephardischen Liedern aus Südosteuropa gewidmet ist. Neben ihrer regen Konzerttätigkeit unterrichtet sie seit 18 Jahren weltweit die von ihr selbst entwickelte Methode der „Universellen Stimmführung“ (Universal Voice Leading).

© Laurent Ziegler


Aleksandar Acev

Mit 1. Oktober 2019 trat Aleksandar Acev seine befristete Professur für körperliche Gestaltung an Max Reinhardt Seminar an.

Aleksandar Acev

Geboren und aufgewachsen in Zagreb, studierte Acev an der Schule für Angewandte Künste in Zagreb und an der Moving Academy for Performing Arts in Amsterdam und widmete sich fortan dem körperbetonten Theater. Er arbeitete in internationalen Projekten als Darsteller und Regisseur. Als Choreograf wirkte er an zahlreichen Theaterproduktionen mit, etwa am Nationaltheater Rijeka, NT Skopje, Hebbel Theater Berlin, Brucknerhaus Linz, Landestheater Linz, Theater Exit, Theater ITD Zagreb. Als Pantomime-Solist hatte er zahlreiche Auftritte im kroatischen Fernsehen.

Darüber hinaus engagierte er sich für Projekte, die neben künstlerischen Zielen die Lebens- und Sozialkompetenz der Teilnehmer_innen fokussieren, unter anderem ein UNESCO-Theaterprojekt für Flüchtlingskinder auf dem Balkan, ein Education-Projekt der Berliner Philharmoniker, Gefängnistheater in der JVA Tegel in Berlin und Ausbildungsprogramme für junge Künstler_innen in Osteuropa. Acev unterrichtete Körpersprache und Bewegungstechnik für Schauspieler_innen an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, am Mime Centrum Berlin und an der Hochschule für Schauspiel Ernst Busch in Berlin. Von 2009 bis 2019 war er Lehrbeauftragter für das Fach Bühnenpräsenz für Sänger_innen und Musiker_innen an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Als Gast unterrichtete er an Institutionen in 20 europäischen Ländern.

© Hanna Lippmann  


Jeremy Joseph

Mit 1. Oktober 2019 trat Jeremy Joseph seine Professur für Orgel und Improvisation am Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik der mdw an.

Jeremy Joseph

Joseph ist Organist der Wiener Hofburgkapelle, wo er mit der Wiener Hofmusikkapelle (Mitglieder der Wiener Philharmoniker und Wiener Sängerknaben) musiziert. Er ist international als Orgelsolist und Cembalist tätig. Nach Privatunterricht bei Hans Fagius in Kopenhagen studierte er bei Martin Haselböck an der Musikhochschule Lübeck und bei Jürgen Essl an der Musikhochschule Stuttgart. Zahlreiche Auftritte führten Jeremy Joseph als Solist durch ganz Europa zu Festivals und Veranstaltungsorten wie z. B. dem Schleswig-Holstein Musik-Festival, der Internationalen Orgelwoche Nürnberg, den Hildebrandt-Tagen Naumburg, dem Tallinn International Organ Festival, in die Laeiszhalle Hamburg, das Gewandhaus Leipzig, in den Wiener Musikverein, ins Konzerthaus Wien und Berlin, Auditorio Nacional de Música Madrid, in die Tchaikovsky Concert Hall Moskau sowie nach Hong-Kong, Seoul, Mexiko, Brasilien, Argentinien und in die USA.

1999 gewann Jeremy Joseph den Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb in Freiberg. Seine Aufnahme mit Improvisationen in der Kathedrale von Mexico-City wurde bei Fono Forum als „CD des Jahres 2018“ gelistet. Als Continuo-Spieler tritt er mit Ensembles wie dem Orchester Wiener Akademie, dem Freiburger Barockorchester, dem Kammerorchester Basel und dem Balthasar-Neumann-Ensemble auf.

© Moritz Schell  


Ramón Vargas

Ramón Vargas trat seine 50%-Professur für Gesang am Institut für Gesang und Musiktheater der mdw mit 1. Oktober 2019 an.

Ramon Vargas

Bereits im Alter von neun Jahren sang er in seiner Heimatstadt Mexiko City als Solist im Knabenchor der Basilika von Guadeloupe. Vargas studierte Vokaltechnik am Institut der Schönen Künste Cardenal Miranda. 1982 gewann er den Gesangswettbewerb Carlo Morelli, 1986 den prestigeträchtigen Wettbewerb Enrico Caruso in Mailand, und setzte daraufhin sein Gesangsstudium unter Leo Müller an der Opernschule der Wiener Staatsoper fort. Ab 1990 sang Ramón Vargas wichtige Rollen in den bedeutenden Opernhäusern und Festivals der Welt: den Edgardo in Lucia di Lammermoor (Marseilles), Tamino in Mozarts Zauberflöte (Wiener Staatsoper), Stabat Mater von Rossini (Opéra de Paris) und Amenofi in Moses (Bologna).

1992 wurde Ramón Vargas erstmals an der New Yorker Metropolitan Opera engagiert, prägend für seine weitere Karriere war auch der Auftritt als Fenton in Giorgio Strehlers Falstaff-Jubiläums-Inszenierung 1993 unter der Leitung von Riccardo Muti. Ramón Vargas hat über 50 Hauptrollen, vorrangig aus dem Repertoire des Bel Canto und der Romantik gesungen. Er tritt als Interpret italienischer und deutscher Lied-Klassiker sowie mit Werken französischer, spanischer und mexikanischer Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts auf. Ramón Vargas hat ein umfangreiches, mehrfach ausgezeichnetes Schallplatten-Œuvre eingespielt. Er wurde u.a. mit dem ECHO Klassik, dem Rodolfo Celletti Preis 2017 und dem Opera News Preis New York 2019 geehrt.

© Ramón Vargas  


Judit Varga

Die aus Györ stammende Pianistin und Komponistin Judit Varga trat mit 1. Oktober ihre Professur für Angewandte Medienkomposition und Angewandte Musik am Institut für Komposition, Elektroakustik und Tonmeister_innen-Ausbildung an.

Judit Varga

Als Pianistin und Komponistin arbeitet Varga regelmäßig mit weltführenden Ensembles und Orchestern. Judit Varga lebt als freischaffende Künstlerin in Wien. In ihrem Klavierrepertoire befinden sich neben klassischen Klavierwerken auch die neuesten Stücke zeitgenössischer Komponist_innen. Als Komponistin hat sie ein besonderes Interesse an Kurzfilmvertonungen, an Bühnenmusik mit theatralischen Elementen und Kompositionen für multimediale Veranstaltungen.

Vargas Oper Szerelem (Liebe) stand in der Saison 2016/17 auf dem Spielplan der Ungarischen Staatsoper. 2011 und 2014 erhielt sie das Staatsstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Kunst und Kultur. Judit Varga wurde von der Österreichischen Filmakademie 2013 und 2014 für den Preis Beste Musik nominiert, mit dem sie 2014 für ihren Soundtrack zu Deine Schönheit ist nichts Wert ausgezeichnet wurde. 2017 erhielt Judit Varga den Béla Bartók-Ditta Pásztory Preis, 2018 den Ferenc Erkel Preis und 2019 den TONALi Preis. Seit 2013 ist sie Dozentin an der Franz Liszt Musikuniversität Budapest sowie Lecturer für Gehörbildung und Höranalyse an der mdw.

© Andrea Felvegi  


Elina Vähälä

Mit 1. Oktober 2019 trat die in den USA geborene und in Finnland aufgewachsene Elina Vähälä ihre Professur für Violine am Fritz Kreisler Institut für Konzertfach Streichinstrumente, Gitarre und Harfe an.

Elina Vähälä

Elina Vähälä gab mit zwölf Jahren mit der Sinfonia Lahti ihr Orchesterdebüt und wurde von Osmo Vänskä zur „Jungen Meister-Solistin“ des Orchesters gekürt. Ihre Karriere als Solistin führte sie auf die großen Bühnen weltweit und wurde durch die Zusammenarbeit mit Dirigent_innen wie Leonard Slatkin, Jukka-Pekka Saraste, Jakub Hrůša, Thierry Fischer und Jeffrey Tate geprägt. Zu den Höhepunkten der vergangenen Saisonen zählen Elina Vähäläs Debüt beim Orchestre National de Lyon, Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Houston Symphony und Yomiuri Nippon Symphony Orchestra sowie Auftritte mit der Detroit Symphony, Singapore Symphony und dem Philharmonischen Orchester Helsinki.

Elina Vähäläs Repertoire reicht vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Sie spielte Uraufführungen mehrerer Werke des finnischen Komponisten Aulis Sallinen, ebenso von Curtis Curtis-Smiths Doppelkonzert und Krzysztof Pendereckis Concerto Doppio. Eine wichtige Rolle in der Arbeit Elina Vähäläs spielt die Musikvermittlung: 2009 rief sie eine Violin-Akademie für hochbegabte junge finnische Geiger_innen ins Leben. Sie war 2009–2012 Professorin an der Hochschule für Musik in Detmold und 2012–2019 an der staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe.

© Elina Simonen  


Krassimira Stoyanova

Am 1. Oktober trat Kammersängerin Krassimira Stoyanova ihre Professur für Gesang am Institut für Gesang und Musiktheater an.

Krassimira Stoyanova

Die gebürtige Bulgarin begann ihre internationale Karriere 1995 an der Wiener Staatsoper, deren regelmäßiger Gast sie bis heute ist. Die Sopranistin steht auf den Bühnen der international führenden Opernhäuser wie der New Yorker Metropolitan Opera, dem Mailänder Teatro alla Scala, der Opéra Bastille Paris sowie den Opern in München, Dresden, Hamburg und Zürich. Ihr Repertoire erstreckt sich vom Belcanto über große Verdi- und Puccini-Rollen hin zu Richard Strauss und dem slawischen Repertoire. Die vielseitige Opern- und Konzertsängerin arbeitet mit renommierten Dirigent_innen wie u. a. Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Riccardo Muti, Philippe Jordan und Christian Thielemann.

2003 debütierte sie bei den Salzburger Festspielen als Antonia in Hoffmanns Erzählungen. Mit den Strauss-Partien der Marschallin und der Danae konnte sie dort weitere Erfolge feiern. Im Sommer 2019 debütierte Krassimira Stoyanova bei den Festspielen Bayreuth in der Rolle der Elsa und sang bei den Salzburger Festspielen Verdis Requiem unter der Leitung von Riccardo Muti. In der Saison 2019/20 wird sie u. a. in Otello und Un ballo in maschera an der Wiener Staatsoper zu sehen sein und an der Scala ihr Rollendebüt als Elisabeth geben.

©Brescia e Amisano – Teatro alla Scala


Jasminka Stančul

Die aus Serbien stammende Pianistin Jasminka Stančul trat mit 1. Oktober ihre Professur am Institut für Konzertfach Klavier an der mdw an.

Jasminka Stancul

Stančul erhielt ihre Ausbildung in ihrer Heimat und an der Wiener Musikhochschule bei Noel Flores sowie bei Maria Tipo in Genf. 1989 ging sie als Siegerin aus dem Internationalen Beethoven Wettbewerb in Wien hervor. Jasminka Stančuls solistische Tätigkeit führte sie mit bedeutenden Orchestern wie den Wiener Symphonikern, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem Tokyo Symphony Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra oder dem Los Angeles Philharmonic Orchestra zusammen.

Sie spielte unter der Leitung renommierter Dirigent_innen wie Daniele Gatti, Fabio Luisi, Semyon Bychkov, Lorin Maazel oder Esa-Pekka Salonen. Jasminka Stančul ist regelmäßiger Gast bei den Tiroler Festspielen Erl und konzertierte beim Klavier-Festival Ruhr, dem Maggio Musicale Fiorentino, dem Schwäbischen Frühling, dem Carinthischen Sommer und dem Attergauer Kultursommer. Kammermusikalisch ist sie als Mitglied des Wiener Brahms Trios in internationalen Konzertsälen zu hören und pflegt eine enge Zusammenarbeit mit dem Wiener Streichquartett. Jasminka Stančul unterrichtet seit 2013 an der Musikuniversität in Ljubljana und spielte zuletzt Beethovens Klavierkonzerte Nr. 1 und 5 sowie die Mozart-Konzerte KV 271 und 595 für das Label col legno ein.

©Kurt Pinter


Michael Schade

Der Tenor Michael Schade wurde mit 1. Oktober zum Professor für Gesang im Bereich der historischen Aufführungspraxis des 18. und 19. Jahrhunderts am Joseph Haydn Institut der mdw berufen.

Michael Schade

Der Deutsch-Kanadier ist regelmäßig an den wichtigsten Opernbühnen und Konzerthäusern zu erleben. Er gastierte u. a. bei Festivals in Verbier, Luzern und Glyndebourne, den Salzburger Festspielen, der Berliner und Hamburgischen Staatsoper, der Metropolitan Opera und der Canadian Opera Company. An der Wiener Staatsoper war er in allen Mozart- und Strauss-Partien seines Fachs zu hören. Darüber hinaus widmet sich Michael Schade intensiv der Konzertliteratur und dem Liedgesang.

Er arbeitet mit international führenden Orchestern wie den Wiener, Berliner und New Yorker Philharmonikern unter namhaften Dirigent_innen zusammen. Seine musikalische Tätigkeit war stark geprägt von zahlreichen Auftritten mit Nikolaus Harnoncourt. Michael Schade hat eine Vielzahl von CDs vorgelegt, wobei sein Repertoire von Bachs Passionen bis zu Mahlers Lied von der Erde reicht. 2007 wurde dem Künstler der Titel Österreichischer Kammersänger verliehen, seit 2017 ist er Officer to the Order of Canada. Michael Schade ist künstlerischer Leiter der Hapag-Lloyd Stella Maris Vocal Competition und der Internationalen Barocktage Stift Melk.

© Daniela Matejschek


Albert Sassmann

Am 1. Oktober trat Albert Sassmann seine Professur für Klavier am Ludwig van Beethoven Institut für Klavier und Cembalo in der Musikpädagogik an.

Albert Sassmann

Albert Sassmann, geboren in Linz, erhielt seine erste pianistische Ausbildung am Linzer Bruckner-Konservatorium bei Horst Matthaeus und studierte IGP und Konzertfach Klavier bei Hans Kann und Peter Efler an der mdw. An der Musikakademie Gheorghe Dima in Cluj-Napoca promovierte er zum Doktor der Musik. Als Solist, Liedbegleiter und Kammermusiker führte ihn seine Konzerttätigkeit in zahlreiche europäische Länder, in den Nahen Osten, nach Ost- und Südostasien, Australien sowie in die USA. In seinen Solo-Recitals setzt Sassmann besondere Schwerpunkte auf österreichische Klaviermusik aus vier Jahrhunderten sowie auf wenig gespieltes internationales Repertoire.

Im Rahmen seiner künstlerischen Forschung setzte er sich intensiv mit Paul Wittgenstein und der Klaviermusik für die linke Hand auseinander, über die er auch publizierte – unter anderem 2010 die erste deutschsprachige Monografie zu diesem Thema. Er hält Vorträge und Masterclasses an verschiedenen Musikausbildungsstätten und ist als Juror regelmäßiger Gast bei Jugendwettbewerben. Seit 2004 unterrichtet Albert Sassmann am Ludwig van Beethoven Institut, wo er seit 2012 auch Mitorganisator der Wiener Tage der zeitgenössischen Klaviermusik sowie des Mauricio Kagel Kompositionswettbewerbs für neue Klavierunterrichtsliteratur ist.

©Agnes Stadlmann


Rosa Reitsamer

Mit 1. Oktober 2019 trat Rosa Reitsamer ihre Professur für Musiksoziologie an der mdw an.

Rosa Reitsamer

Reitsamer arbeitete nach ihrem Diplomstudium der Soziologie an der Universität Wien als Assistenzkuratorin am Austrian Cultural Forum in London und promovierte an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo sie von 2006 bis 2007 eine Prae-Doc-Stelle innehatte. Daran anschließend arbeitete sie als Post-Doc-Researcher an der Universität Salzburg im Fachbereich Kommunikationswissenschaft (2009–2011). Seit Herbst 2011 ist sie am Institut für Musiksoziologie an der mdw tätig, wo sie 2018 im Fach Musiksoziologie mit der Schrift The Invention of Popular Music Histories and Heritage Formations habilitierte.

Zu ihren Forschungsgebieten zählen u. a. Werdegänge und Karrierekonstruktionen von klassischen Musiker_innen, DJs, Rapper_innen sowie Rock- und Popmusiker_innen, die Bewertung künstlerischer Leistungen an Musikuniversitäten, Musikszenen- und Jugendkulturforschung und intersektionale Perspektiven auf musikkulturelle Aktivitäten und Praktiken. Rosa Reitsamers empirische Forschungen sind an der Schnittstelle von Berufs-, Wissens-, Jugend- und Geschlechtersoziologie sowie der Soziologie der Bewertung angesiedelt. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher und Artikel und ist gefragte Vortragende auf internationalen Konferenzen. Seit 2018 ist sie im Leitungsteam der isaScience.

©Stephan Polzer


Andreas Henning

Mit 1. Oktober 2019 kam Andreas Henning als Universitätsprofessor für Opernkorrepetition im Dirigierstudium am Institut für Musikleitung an die mdw.

Andreas Henning

Der Dirigent wurde in Hünfeld (Hessen) geboren und studierte an der Hochschule für Musik und Theater sowie an der Universität Hannover Höheres Lehramt Musik und Mathematik sowie Dirigieren bei Lutz Köhler. Seit 1995 ist Andreas Henning durchgehend fest an verschiedenen Theatern engagiert: als Repetitor und später erster Kapellmeister an der Oper Halle, als Studienleiter und erster Kapellmeister am Deutschen Nationaltheater Weimar, als erster Kapellmeister am Stadttheater Trier und als zweiter Kapellmeister an der Staatsoperette Dresden.

Als Assistent hat er mit namhaften Dirigent_innen zusammengearbeitet, etwa Semyon Bychkov, Marek Janowski und Ingo Metzmacher. Seit 2016 ist Andreas Henning als Pianist und musikalischer Assistent an der Wiener Staatsoper tätig. Daneben führten ihn Engagements unter anderem zu den Eutiner Opernfestpielen, dem Rossini-Festival Rügen, zur Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz und zu den Bayreuther Festspielen. Andreas Henning hat in seiner bisherigen Berufslaufbahn ein umfangreiches Musiktheaterrepertoire dirigiert, so etwa 50 Opern, 20 Operetten und 10 Musicals – darunter auch Uraufführungen von Manfred Gurlitt, Siegfried Matthus und Rámon Humet.

© privat


Andrea Glauser

Mit 1. Oktober 2019 trat Andrea Glauser ihre Professur für Kulturwissenschaft im Kontext der Kulturbetriebslehre am Institut für Kulturmanagement und Gender Studies der mdw an.

Andrea Glauser

Andrea Glauser studierte Soziologie, Kunstgeschichte, Philosophie und Volkswirtschaftslehre in Bern und New York und promovierte 2008 mit einer Studie zur Wechselbeziehung zwischen Kulturpolitik und künstlerischer Praxis am Beispiel der Artist-in-Residence-Programme an der Universität Bern. 2017 habilitierte sie an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern. Ihre Habilitationsschrift zu Hochhaus- und Stadtbilddebatten in europäischen Metropolen erschien 2018 im Campus Verlag.

Glauser arbeitete als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Soziologie der Universität Bern (2003–2010) und forschte als Visiting Scholar an der Columbia University in New York (2006; 2011–12) sowie am Institut Français d’Urbanisme, Université Paris-Est (2010–11). Sie war Dozentin für qualitative Forschungsmethoden an der Hochschule Luzern (2013–2019) und vertrat an der Universität Luzern 2017/2018 die Professur für Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Kunst- und Kultursoziologie, Stadtforschung, Weltgesellschaftsforschung, Sozial- und Kulturtheorien sowie qualitative Forschungsmethoden.

©Nelly Rodriguez


Albena Danailova

Albena Danailova trat am 1. Oktober 2019 ihre Professur für Violine am Institut für Konzertfach Streichinstrumente, Gitarre und Harfe an der mdw an.

Albena Danailova

Sie wurde in Sofia als Tochter eines Geigers und einer Pianistin geboren und begann im Alter von fünf Jahren ihre musikalische Ausbildung bei Nely Jeleva und Dora Ivanova an der Akademie ihrer Heimatstadt. Sie studierte Konzertfach Violine an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und in Hamburg bei Petru Munteanu und ergänzte ihre Ausbildung durch Meisterkurse bei Ida Haendel, Herman Krebbers u. a. Nach ihrem Abschluss 2001 erhielt sie ein Engagement als Sekundgeigerin des Bayerischen Staatsorchesters, wo sie 2003 zur Vorspielerin der ersten Violinen und 2006 zur ersten Konzertmeisterin avancierte. In dieser Funktion war sie 2003/04 auch im London Philharmonic Orchestra tätig, ehe sie per 1. September 2008 als Konzertmeisterin des Orchesters der Wiener Staatsoper und damit als erste weibliche Konzertmeisterin der Wiener Philharmoniker engagiert wurde.

Die Preisträgerin zahlreicher Wettbewerbe baute neben der Orchesterlaufbahn eine ebenso erfolgreiche Karriere als Solistin und Kammermusikerin auf: Sie ist u. a. Primaria des Ensemble Wien, gab erfolgreiche Konzerte in Europa und den USA und spielte zahlreiche Aufnahmen ein.

©Julia Wesely


Franz Brandstätter

Mit 1. Oktober 2019 trat Franz Brandstätter seine Professur für Digital Art – Compositing an der Filmakademie Wien an.

Franz Brandstaetter

Nach seiner Ausbildung in Multimedia Technology an der FH Salzburg ging Franz Brandstätter 2005 nach Deutschland, wo er seine Leidenschaft für schöne Bilder in der Computer-Visualisierung vor allem für die Automobilindustrie ausleben konnte und an Werbekampagnen für BMW, Audi, Lamborghini oder Maserati mitwirkte. Ergebnisse davon sind heute unter anderem im BMW-Museum zu sehen. 2011 führte ihn sein Weg nach London, wo er unter anderem an der Verfilmung von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 von David Yates und Fluch der Karibik 4 von Rob Marshall arbeitete. Er war Lead Compositing Artist für Hugo von Martin Scorsese.

Die Arbeit seines Teams wurde 2012 mit dem Oscar für die besten visuellen Effekte ausgezeichnet. Als freier VFX Supervisor und Compositing Artist wirkte er seit 2012 an zahlreichen Filmen mit, betreute neben großen Hollywood-Produktionen auch eine Vielzahl an deutschsprachigen Filmen wie Willkommen bei den Hartmanns (2016) von Simon Verhoeven oder Das Pubertier (2017) von Leander Haußmann. 2012 war er Mitbegründer der Full-Service-Agentur Flavor3d. Seit 2008 unterrichtet Brandstätter an der FH Salzburg im Studiengang Multimedia Art die Fächer Farbkorrektur und Film-Compositing, 2016 erhielt er einen Lehrauftrag an der mdw im Studiengang Digital Art – Compositing für das Fach Digital Set Extension.

©privat


Rannveig Braga-Postl

Die in Island geborenen Mezzosopranistin Rannveig Braga-Postl trat mit 1. Oktober ihre Professur für Gesang am Antonio Salieri Institut an.

Rannveig Braga-Postl

Sie studierte selbst an der mdw und begann ihre künstlerische Laufbahn nach dem mit Auszeichnung beendeten Studium an der Wiener Staatsoper. Es folgten Auftritte bei den Salzburger Oster- und Sommerfestspielen sowie ein Festengagement an der Oper Frankfurt. Gastauftritte führten Braga-Postl an verschiedene Opernhäuser – u. a. an das Théâtre Royal de la Monnaie in Brüssel, das Théâtre du Châtelet in Paris, die Isländische Oper, das Theater Basel, die Carnegie Hall in New York, das Opernhaus Graz und verschiedene Bühnen in Wien. Sie verkörperte Rollen wie Rosina, Cherubino, Hänsel, Despina, Périchole, Lucretia, Fjodor sowie das „süße Mädel“ und Stubenmädchen in Der Reigen von Philippe Boesmans.

Ihre weitere Laufbahn umfasst themenbezogene Liederabende, Auftritte als Solistin in Oratorien sowie Uraufführungen, darunter Werke, die für sie geschrieben wurden. 2000 wurde Rannveig Braga-Postl das Ritterkreuz des isländischen Falkenordens verliehen, 2017 wurde sie in Österreich mit dem Berufstitel Professorin geehrt. Seit 2008 lehrt Rannveig Braga-Postl am Institut für Gesang und Musiktheater und am Antonio Salieri Institut der mdw, ihre Habilitation erfolgte 2014. Im Rahmen ihrer internationalen Lehrtätigkeit wurde sie zu Meisterklassen in China, Island, Polen und Taiwan eingeladen. Rannveig Braga-Postl ist Vorstandsmitglied der EVTA-Austria, dem Bund österreicheischer Gesangspädagog_innen.

©Taro Morikawa


Ralf von Appen

Am 1. Oktober trat Ralf von Appen die Professur für Theorie und Geschichte der Popularmusik am Institut für Popularmusik an.

Ralf von Appen

Nach Studien der Musikwissenschaft, Philosophie und Psychologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten in Bremen und Gießen tätig, wo er 2007 mit der Arbeit Der Wert der Musik. Zur Ästhetik des Populären promovierte und zuletzt die Professur für Musikpädagogik vertrat. Lehraufträge führten ihn darüber hinaus nach Oldenburg, Stuttgart und an die Universität Wien, wo er 2009/10 eine Gastprofessur innehatte.

In seiner Forschung befasst sich Ralf von Appen vor allem mit Fragen der Wertung und Ästhetik populärer Musik sowie mit Methoden ihrer Analyse. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Gesellschaft für Popularmusikforschung (GfPM), seit 2018 Herausgeber der jährlich erscheinenden Buchreihe Beiträge zur Popularmusikforschung. Zuletzt erschienen Pop weiter denken. Neue Anstöße aus Jazz Studies, Philosophie, Musiktheorie und Geschichte (2018) sowie Song Interpretation in 21st-Century Pop Music (2015).

©A. Habermehl


Evelyn Annuß

Evelyn Annuß trat zum 1. Oktober ihre Professur am Institut für Kulturmanagement und Gender Studies an.  

Evelyn Annuß

Sie ist Theater- und Literaturwissenschaftlerin mit Arbeitsschwerpunkten in der kulturwissenschaftlichen Geschlechterforschung und war darüber hinaus als Kuratorin und Übersetzerin tätig. Von 1995 bis 2000 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Aufbau des Zentrums für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der Technischen Universität Berlin beteiligt. Mit einer Arbeit über Elfriede Jelinek promovierte Evelyn Annuß an der Universität Erfurt mit Auszeichnung (Elfriede Jelinek – Theater des Nachlebens, Fink, 2005).

Danach war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am theaterwissenschaftlichen Institut der Ruhr-Universität Bochum und habilitierte dort im Rahmen ihres eigenen DFG-Projekts Der Chor im Thingspiel (2017). Sie war Vertretungsprofessorin für Theater und Medien an der LMU München und Gastprofessorin am Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin. Zu Fragen von Markierung und Maskierung aus globalgeschichtlicher Perspektive forschte sie an der Rutgers University (USA) und der FU Berlin sowie an der University of Cape Town und der Tulane University in New Orleans. Zuletzt hat sie an der FU Berlin ihr DFG-Heisenbergprojekt über Grenzziehungspraktiken und performative Transpositionen eingeworben. Zurzeit arbeitet sie an ihrem neuen Buch Nomadic Drag zu Maskenmigrationen.

©Claudia von Funcke


Mirjam Tschopp

Mirjam Tschopp tritt mit 1. März die Professur für Violine am Josef Hellmesberger Institut für Streichinstrumente, Gitarre und Harfe in der Musikpädagogik an.

Mirjam Tschopp

Seit ihrem Debüt mit 13 Jahren konzertiert Mirjam Tschopp, geboren 1976 in Zürich, gleichermaßen auf Geige wie Bratsche und konzipiert Programme, in denen sie zwischen den Instrumenten wechselt. Als Solistin mit renommierten Orchestern und als Kammermusikerin mit Anne-Sophie Mutter, dem Mandelring-Quartett, dem Duo TschoppBovino und bis 2015 ihrem Klaviertrio trat sie in einigen der wichtigsten Säle Europas, Amerikas und Asiens auf. Große Resonanz erhalten ihre Projekte mit Musik des 20. und 21. Jahrhunderts wie die Uraufführung unter Semyon Bychkov des ihr gewidmeten Violinkonzerts von Nicolas Bacri, ihre CDs der Violin- und Violakonzerte von Ahmed Adnan Saygun und die als "Referenzaufnahme" bezeichnete Aufnahme der Violin- und Viola-Sonaten von Dmitri Schostakowitsch.

Die alleinige Preisträgerin des Max-Rostal-Viola-Wettbewerbs 2000 studierte nach ihrer linguistischen Matura Violine bei Aida Stucki, Franco Gulli und Thomas Brandis sowie Viola bei Christoph Schiller. Tschopp war Dozentin für Violine, Viola, Kammermusik und Lehrpraxis am Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck und an der Musikschule Konservatorium Zürich (MKZ), ist Jurymitglied mehrerer Musikwettbewerbe und engagiert sich für die Initiative "Rhapsody in School".

©Studio Neon, Milano


Florian Aichinger

Florian Aichinger tritt mit 1. März seine Professur für Flöte am Franz Schubert Institut für Blas- und Schlaginstrumente in der Musikpädagogik an.

Florian Aichinger

Er wurde im Alter von 16 Jahren in den Vorbereitungslehrgang der mdw aufgenommen und studierte anschließend Konzertfach Flöte bei Barbara Gisler-Haase. Privatunterricht bei Karl-Heinz Schütz, ein Auslandssemester bei Philippe Bernold am CNSMD Lyon sowie Meisterkurse bei Walter Auer, Jacques Zoon, Paul Meisen, Trevor Wye, Emily Beynon und Janos Balint ergänzten seine Ausbildung.

Im Laufe seines Werdegangs erzielt er zahlreiche Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Erste solistische Auftrittsmöglichkeiten erhielt Florian Aichinger mit dem Orchester des Musikgymnasiums Wien und konnte sich weiters bei den Flötenfesten 2001 und 2005 sowie bei einem Sonatenabend im Schubert-Saal des Wiener Konzerthauses im Rahmen von Musica Juventutis präsentieren. Im Laufe seines Studiums konnte er erste Orchestererfahrungen im Webern Symphonie Orchester, im European Union Youth Orchestra (EUYO) und im Orchesterinstitut Attergau sammeln und wurde im Jahr 2009 in die Orchesterakademie der Berliner Philharmoniker aufgenommen, wo er Flötenunterricht bei Andreas Blau, Emmanuel Pahud und Michael Hasel erhielt.

Ein gewonnenes Probespiel führte ihn zum Gewandhausorchester Leipzig, wo er als Soloflötist für zwei Saisonen engagiert war (Karenzvertretung). Regelmäßige Aushilfstätigkeit als Soloflötist bei den Wiener Symphonikern, im London Philharmonic Orchestra, im Frankfurter Opern- und Museumsorchester, im Symphonieorchester der Volksoper Wien und ein Zeitvertrag bei den Bremer Philharmonikern runden die Erfahrungen ab. Er spielte unter namhaften Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Sir Colin Davis, Herbert Blomstedt, Pierre Boulez, Riccardo Muti, Valery Gergiev, Zubin Mehta, Riccardo Chailly, Iván Fischer, Vladimir Ashkenazy, Semyon Bychkov, Kurt Masur und Bernard Haitink. Erfahrungen als Flötenlehrer sammelte er bei der Betreuung von Privatschüler_innen und als Lehrer an der Johann Sebastian Bach Musikschule Wien. Seit 2016 unterrichtet er Konzertfach- und Pädagogik-Studierende im Rahmen eines Lehrauftrages an der mdw.

©Astrid Aichinger-Bruckner