Sian Edwards
Am 1. Oktober trat Sian Edwards ihre Professur für Dirigieren am Instituts für Musikleitung an.
Edwards studierte bei Sir Charles Groves, Timothy Reynish und Norman Del Mar sowie bei Ilja Alexandrowitsch Mussin am Leningrader Konservatorium. Nachdem sie 1984 die erste Ausgabe der Leeds Conductors’ Competition gewann, arbeitete sie mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Royal Scottish National Orchestra an der Scottish Opera, Glyndebourne sowie der Royal Opera, wo sie 1988 mit Tippetts The Knot Garden ihr Dirigentinnen-Debüt feierte.
Sie ist international tätig und arbeitete u. a. mit der Los Angeles Philharmonic, dem Cleveland Orchestra, dem Orchestre de Paris, dem Sinfonieorchester der Sankt Petersburger Philharmonie, dem Philharmonischen Orchester Rotterdam, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sowie dem Orchester Turku und dem Orchester Tampere in Finnland. Stets an neuer Musik interessiert, dirigierte sie zahlreiche Weltpremieren, u. a. Mark-Anthony Turnages Opern Greek und Coraline, Through His Teeth von Luke Bedford und Judith Weirs Blond Eckbert, die 1994 an der English National Opera (ENO) Premiere feierte, als Edwards dort für die musikalische Leitung verantwortlich zeichnete. Nach ihrem Engagement an der ENO setzte sie ihre freiberufliche Laufbahn fort und dirigierte zahlreiche Werke und Inszenierungen, vor allem in Frankfurt, u. a. Peter Grimes, Ernest Blochs Macbeth, Pique Dame und Thomas Adès’ The Tempest an der Oper Frankfurt sowie Projekte mit dem hr-Sinfonieorchester und Ensemble Modern. Sie konnte auch zahlreiche Auftritte in Wien verbuchen, wo sie am Theater an der Wien Andre Previns A Streetcar Named Desire (Endstation Sehnsucht), Dead Man Walking von Jake Heggie, Benjamin Brittens The Rape of Lucretia und Peter Konwitschnys Produktion von La traviata sowie Konzerte mit dem RSO sowie dem Klangforum Wien dirigierte.
In der jüngsten Vergangenheit arbeitete sie an der Scottish Opera an den Produktionen Die Karriere eines Wüstlings und Herzog Blaubarts Burg, dirigierte Káťa Kabanová an der Opera North und der Opera Holland Park, wo sie auch Tschaikowskis Jolanthe und Mark Adamos Little Women dirigierte. Im Oktober 2019 kehrte sie für eine neue Inszenierung von Orpheus in der Unterwelt an die ENO zurück. 2022 dirigerte sie die Aida an der Royal Swedish Opera. 2013 wurde Edwards Head of Conducting an der Royal Academy of Music. Im Jänner 2022 trat sie eine Professur an der University of London an.
© Katie Vandyck