SYLFF Stipendiat_innen 2024/25

Die Tokyo Foundation fördert über ihr Stipendienprogramm SYLFF (The Ryoichi Sasakawa Young Leaders Fellowship Fund) weltweit exzellente Studierende von ausgewählten Universitäten. An der mdw werden insgesamt 3 Jahresstipendien in der Höhe von je USD 16.666,– vergeben. Das Stipendium dient zur Förderung der Lebenserhaltungskosten und soll es den Studierenden ermöglichen, sich lediglich auf den eigenen Studienfortschritt zu konzentrieren.

Unter den zahlreichen Bewerbungen wurden an der mdw von einer eigens bestellten Fachjury und dem mdw SYLFF Steering Committee für das Studienjahr 2024/25 drei exzellente Studierende für das SYLFF Stipendium ausgewählt.

Aufgrund der hohen Dotierung des Stipendiums haben diese Studierenden wie bereits im Vorjahr auch eigene Projektkonzepte als Teil ihrer Bewerbungsunterlagen eingereicht.

Die Projekte, die im Studienjahr 24/25 von den Stipendiat_innen umgesetzt werden, werden durch eine separate Projektförderung der mdw finanziert und unterstützt.


Reza Rasouli

Reza Rasouli
© Mahdiar Rasouli

Reza Rasouli studiert derzeit im Masterstudiengang Regie an der Filmakademie Wien. Davor hat er sein Bachelorstudium im selben Fach ebenfalls an der Filmakademie mit Auszeichnung in Mindeststudienzeit absolviert. In den letzten zwei Jahren wurden seine Kurzfilme auf über 60 internationalen Filmfestivals ausgewählt und mehrfach ausgezeichnet.

Willhaben (Short Film)

Das Projekt Willhaben von Reza Rasouli ist ein Kurzfilm, der sich mit den Themen Verlust, Trauer und der Verletzlichkeit menschlicher Beziehungen beschäftigt. Im Zentrum der Geschichte steht ein junges Paar, Maria und Lucas, das sich auf die Geburt seines ersten Kindes vorbereitet. Eine scheinbar einfache Fahrt, um gebrauchte Babyartikel über die Plattform Willhaben zu kaufen, wird zu einer unerwartet tiefgreifenden Begegnung, die die Charaktere mit ihren eigenen Verwundbarkeiten konfrontiert.

Der Film verbindet einen sensiblen erzählerischen Ansatz mit einer intensiven Beschäftigung mit menschlicher Komplexität. Gedreht wird Willhaben im März 2025 in Wien, mit der Fertigstellung im Sommer 2025. Es richtet sich an ein internationales Festivalpublikum sowie an Zuschauer_innen, die sich für emotionale, charaktergetriebene Geschichten interessieren.

Willhaben reflektiert Reza Rasoulis künstlerische Vision, universelle menschliche Verbindungen zu beleuchten und intime Momente darzustellen, die oft im Verborgenen bleiben. Der Film möchte den Dialog über Empathie, Verlust und die Stärke zwischenmenschlicher Begegnungen anregen und ein Publikum erreichen, das sich für Geschichten über persönliche Herausforderungen und emotionale Heilung begeistert.


Jagoda Szmytka

Jagoda Smytka
© Ringfoto Keller

Jagoda Szmytka ist eine zeitgenössische Komponistin, Künstlerin und künstlerische Forscherin. Seit 2021 promoviert sie im Bereich künstlerische Forschung am Artistic Research Center der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und befindet sich derzeit in der Endphase ihrer Dissertation über Kontrapunkt in der erweiterten Komposition.

Ihr künstlerisches Schaffen umfasst über vierzig Kompositionen für Soloinstrumente, Kammer- und große Ensembles, von denen einige durch Audio- und Videoprojektionen erweitert werden. Darüber hinaus komponierte sie eine Kammeroper und drei experimentelle Musiktheaterwerke.

Jagoda Szmytka arbeitete mit zahlreichen internationalen Ensembles zusammen, darunter Ensemble Recherche, Ensemble Modern, Ensemble Phace und das Kronos Quartett. Ihre Musik wurde von renommierten Institutionen und Festivals wie dem Teatr Wielki – Polnische Nationaloper in Warschau, dem Warschauer Herbst, Wien Modern und dem Lucerne Festival in Auftrag gegeben.

Beautification / Pięknienie / Verschönerung

Das Projekt „Verschönerung“ ist als eine Reihe von drei Konzerten mit neuen Werken zum Thema „Schönheit“ konzipiert, die Jagoda Szmytka für die Geigerin Marta Piórkowska und den Gitarristen, Performer und Komponisten Samuel Toro Pérez geschrieben hat. Die Konzerte finden in drei verschiedenen Zentren für experimentelle Kunst in drei Ländern – Österreich, Polen und Deutschland – statt. Jedes Konzert der Reihe wird mit einem Vortrag eröffnet und mit einer offenen Diskussion mit dem Publikum abgeschlossen. Ziel der ersten Phase des Projekts ist es, mit künstlerischen Mitteln die „Identität der Schönheit“ zu erforschen, ausgehend von der Annahme, dass man in Zeiten vieler Krisen von der Kunst eine „Verschönerung“ erwarten kann – die Erfahrung von etwas Beruhigendem, Erhebendem, vielleicht sogar Bewunderung oder ein Gefühl der Freude vermittelnd. Das Ziel der endgültigen Realisierung des Projekts ist der Versuch, dem Publikum nicht nur einen solchen Moment der „Verschönerung“ zu vermitteln, sondern auch eine Diskussion über die Bedeutung der zeitgenössischen Kunstmusik im Leben der Gesellschaft anzuregen.


Gregor Böttcher

Gregor Böttcher
© Peter Adamik

Gregor Böttcher studiert seit 2020 Orchesterleitung an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Mark Stringer und Sian Edwards. Bereits 2020 gewann er den ersten Preis beim Dirigierwettbewerb der Dnipro Philharmonic Society, was ihn zum
ständigen Gastdirigenten des Orchesters machte.

Seine Engagements führen ihn auf internationale Bühnen, unter anderem mit dem Sinfonieorchester der Nationalen Philharmonischen Gesellschaft der Ukraine, dem Kaunas City Orchestra, der Vogtlandphilharmonie und weiteren renommierten Orchestern. Im Mai 2023 debütierte er im Rahmen der Conductors Academy von Thomas Hengelbrock mit dem Balthasar-Neumann-Ensemble.

Sein Wirken zeichnet sich durch die Verbindung von musikalischer Exzellenz und gesellschaftlichem Engagement aus. So leitete er im September 2024 Konzerte für den Frieden in der Ukraine und setzt sich dafür ein, klassische Musik einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Sustainable Horizons

Bei dem Konzertprojekt Sustainable Horizons treffen inmitten der Natur Kompositionen, die die Schönheit der Natur widerspiegeln, auf Texte, welche die Wichtigkeit des Klimaschutzes herauskristallisieren. Ziel ist es, nicht nur das Bewusstsein für die Klimakrise zu schärfen, sondern auch zum aktiven Handeln zu ermutigen.

Die Klimakrise betrifft uns alle, unabhängig von geografischen oder sozialen Grenzen. Dieses Projekt richtet sich an ein breites Publikum, mit dem Ziel, die universelle Verantwortung zu betonen und durch die Kunst Wege für gemeinsames Handeln aufzuzeigen.