
Werkstatt Musiktheaterregie: Medea
in einer Fassung von Enia Cosic
Nur weil ich eine Fremde bin, verachten sie mich. Eine Wilde bin ich ihnen, die Unterste, die letzte aller Menschen, die ich die erste war in meiner Heimat.
Medea. Die unberechenbare Frau, die sich an ihrem Mann rächt. Die Verstoßene. Die böse Frau, die aus Eifersucht seine neue Verlobte ermordet. Die Hexe oder Zauberin. Die Kindermörderin. Doch was bringt einen Menschen dazu zum Äußersten zu gehen?
Anhand von Ausschnitten aus den Opern von Luigi Cherubini, Marc-Antoine Charpentier und Aribert Reimann, sollen verschiedene Aspekte derselben Figur beleuchtet werden. Ergänzt werden die musikalischen Partien durch gesprochene Ausschnitte aus Dramen und Schriften von Ovid, Euripides, Seneca, Franz Grillparzer, Christa Wolf, Margaret Atwood, Sylvia Plath. Die Stilbrüche werden zum Ausdrucksmittel. Fast episodenartig wechseln sich die Abschnitte ab, gehen ineinander über oder unterbrechen einander.
In drei Akten werden die Themen Identität, die Willkür der Liebe und die Psychologie der Rache erforscht. Dabei soll sich durch die mehrfache Besetzung der Hauptrolle und die wechselnden Themenkomplexe, die innerhalb der Welten hervorgehoben werden, die Sicht auf die Figur der Medea durch Raum und Zeit ändern.
Inszenierung: Enia Cosic
Musikalische Leitung: Simon Erdei
Choreografie: Adries Sofi
Bühne- und Kostüm: Alma Rothacker und David Degasper
Licht: Christian Reisinger
Besetzung:
Medea (Reimann / Cherubini) – Tia Pikija
Medea (Charpentier) – Maria Shebzhukhova
Medea (Texte) – Elli Höhndorf
Jason (Reimann) – Clemens Seewald
Jason (Cherubini / Charpentier) – Bálint Németh
Kreusa – Emmi Kauppinen
Kreon – Henrik Frost
Nerine – Linda De Hooge
Begleitet wird der Abend von einem Kammerorchester, bestehend aus Studierenden der mdw.