Prüfungsanforderungen für BA Blockflöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

(Beschluss des entscheidungsbefugten Kollegialorgans in Studienangelegenheiten Bereich Instrumentalstudium)

Zwischenprüfung

Voraussetzung für den Antritt zu der kommissionellen Zwischenprüfung am Ende des 4. Semesters ist die positive Absolvierung von Pflicht- oder Wahlfächern im Ausmaß von 90 ECTS-Punkten, verpflichtend sind dabei die Fächer zkF Blockflöte 1-3.

Die Prüfung besteht aus zwei Teilen:

1. Vorspiel
2. Beratungsgespräch

1. Das Vorspiel vor der Prüfungskommission besteht aus einer kurzen künstlerischen Präsentationaus dem laufenden Repertoire des zentralen künstlerischen Faches. Ein ca. 20- minütiges Programm, aus dem die Kommission ca. 5-7 Minuten Spielzeit auswählen kann, wird in schriftlicher Form beim Prüfungstermin vorgelegt.

2. Das Beratungsgespräch dient der Selbstreflexion des/der Studierenden und als Orientierungshilfe, um ihr/sein weiteres Studium nach individuellen Vorlieben, Stärken und Interessensschwerpunkten zu gestalten.
Das Bestehen dieser Prüfung ist die Voraussetzung zur Anmeldung in die 5. Semesterstufe im zentralen künstlerischen Fach.

Prüfungsanforderungen Abschluss BA Blockflöte

Die kommissionelle Bachelorprüfung schließt das Bachelorstudium Blockflöte ab. Voraussetzung für den Antritt zur Bachelorprüfung ist die positive Absolvierung sämtlicher in diesem Curriculum vorgesehener Studienbereiche sowie die positive Beurteilung der Bachelorarbeit.
Die kommissionelle Bachelorprüfung besteht aus einem Vorspiel vor einer Prüfungskommission im zentralen künstlerischen Fach Blockflöte. Der/die Kandidat_in bereitet ein repräsentatives Programm vor, welches musikalisch und technisch anspruchsvolle Werke der wichtigsten für das Instrument relevanten Epochen und Stilbereiche beinhaltet, insbesondere auch Werke, die für die Tonsprache des Repertoires seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts charakteristisch sind. Solistische Werke, kammermusikalische Werke (mindestens Triobesetzung) und Blockflötenensemble sollen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Aus dem mindestens 80-minütigem Programm (reine Spielzeit) wird ein rund 30-minütiges Programm durch die Prüfungskommission ausgewählt und eine Woche vor dem Prüfungstermin dem/der Kandidat/in mitgeteilt. Ergänzt wird das Programm mit einem Werk der eigenen Wahl. Die Reihenfolge gibt der/die Prüfungskandidat/in direkt vor Prüfungsbeginn bekannt.

Beispiele für die Zusammenstellung eines 80-minütigen Programmes

Beispiel:

Giovanni Bassano aus Ricercate, Passaggi et Cadentie, 1585: (ca. 1550-1617)

Ricercata prima

Johann Schop aus T Uitnement Kabinet vol Paduanen, Allmanden…, Amsterdam, 1646:

(1590-1667) Lachrimae Pavan

Adam Jarzębski aus Canzoni e Concerti a Due, Tre e Quattro Voci, cum Basso continuo, Warszawa, 1627: (1590-1649) Canzona „Corona Aurea“ à tre

Marco Uccellini aus Sonate overo Canzoni da farsi à Violino solo & Basso continuo opera quinta, Venetia, 1649:

(1603/11-1680) Sonata quarta à tre

François Couperin aus Le Parnasse ou l’Apothéose de Corelli:
(1668-1733) Grande Sonade en trio
_Gravement: Corelli au piéd du Parnasse prie les Muses de le Recevoir parmi elles _Gayement: Corelli charmé de la bonne réception qu’on lui fait au Parnasse, en marque Sa joye. Il continuë avec ceux qui L’accompagnent
_Notes égales; et coulée, et modérément: Corelli buvant à la Source _D’hypocrêne. Sa Troupe Continuë.
_Vivement: Enthouziasme de Corelli Causé par les eaux D’hypocrêne
_Notes égales; et coulée, et modérément: Corelli après son enthouziasme _S’endort; et sa Troupe jouë le Sommeil suivant

Georg Friedrich Händel aus: Sonate d-Moll für Blockflöte und B. c., HWV 367a (1685-1759)

_I. Largo
_II. Vivace
_III. Furioso

Arcangelo Corelli/Pietro Castrucci Sonata Nr. 8, op. 5 in sol minore per flauto e basso (1653-1713) / (1679-1752)

_Preludio. Largo
_Allemanda. Allegro
_Sarabanda. Largo

_Giga. Allegro

Johann Sebastian Bach Partita c-Moll (original a-Moll) für Flöte solo, BWV 1013 (1685-1750)

_Allemande
_Corrente
_Sarabande

_Bourrée angloise

Charles Avison aus 12 Concertos in 7 Parts, arranged from
(1709-1770) Harpsichord sonatas by Domenico Scarlatti, London 1744: rearranged for two recorders, violoncello and basso continuo
Concerto V sol minore per due flauti, violoncello obligato e basso continuo

_Largo
_Allegro
_Andante moderato
_Allegro

Emanuele Pappalardo Oltre (1994)
(*1954) per Flauto dolce Tenore, Basso, elaborazioni digitali

Umberto Bombardelli Fil Rouge (1994) (*1954) per flauto dolce tenore e due violoncelli >> Beispiel 2:

Pierre Sandrin Chanson „Doulce mémoire”
(ca. 1490-1561) Diminutionen von Giovanni Bassano

Maurizio Cazzati aus Suonate a due Violini col suo basso op. 18, Bologna 1659: (1616-1678)

Sonata terza „La Bulgarina“ à tre
Sonata duodecima „La Strozza“ à tre
Johann Heinrich Schmelzer aus Sonatae unarum fidium, Nürnberg 1664:

(ca. 1620-1680) Sonata sesta

Matthew Locke aus The Consort of Two parts for Several Friends: (1621-1677)

Suite VI in la minor
_I. Pavan
_II. Ayre

_III. Courante

Michel Blavet Concerto à 4 en la mineur (1700-1768)

_Allegro
_Première & Deuxième Gavotte
_Allegro

Suite composeé

Jacques Martin Hotteterre aus L’Art de préluder, Paris 1713: (1674-1763)

_Prélude en mi mineur

aus Premier livre de Pièces …,Paris 1715:
Cinqueme Suite en mi mineur
_Allemande. La Chauvet
aus Airs et brunettes a deux et trois dessus pour les flutes traversieres…, Paris ca. 1721:

_Brunette „L’Autre jour ma Cloris“

Jean-Féry Rebel aus Pieces pour le violon avec la basse-continue, Paris 1705: (1666-1747)

_Passacaille

Giuseppe Sammartini Sonata sol maggiore à flauto solo con il basso, Sibley Nr. 24 (1693-1750)

_Allegro

_Andante
_Minuetto con Variazioni

Georg Philipp Telemann Fantasie Nr. 2 c-Moll für Flöte solo TWV 40:3 (1681-1767)

_Grave
_Vivace
_Adagio

_Allegro

Wilhelm Friedemann Bach Sonate in e für Flöte und B. c. BR-WFB B 17 (1710-1784)

_Allegro mà non tanto
_Siciliano
_Allegro non troppo

Emanuele Casale studio 2a (2000)
(*1974) Second game of actions and reactions between instrument and electronic

Maurizio Pisati ShiKaShi (1997)
(*1959) for Tenor Recorders and Doublebass Recorders, Percussion and Live Electronic

Prüfungsanforderungen für MA Blockflöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

(Beschluss des entscheidungsbefugten Kollegialorgans in Studienangelegenheiten Bereich Instrumentalstudium)

Voraussetzung für den Antritt zur Masterprüfung ist die positive Absolvierung sämtlicher im Curriculum vorgesehener Studienbereiche sowie die positive Beurteilung der Masterarbeit. Die studienabschließende kommissionelle Masterprüfung besteht aus folgenden Teilen:

1. Repertoireprüfung

2. Master Rezital

Insgesamt sollte das vorzubereitende Programm Werke in verschiedenen Besetzungen der für die Blockflöte relevanten Epochen (Mittelalter/Renaissance1, Frühbarock2, Hochbarock/Spätbarock3 und Moderne 4 ) auf hohem technisch und musikalisch anspruchsvollem Niveau umfassen. Die kammermusikalischen Werke und Solowerke, insbesondere auch Werke, die für die Tonsprache des Repertoires seit der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts charakteristisch sind, müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Ein eigenkreativer Anteil, wie die Verzierung barocker Sonaten o. Ä. wird erwartet.

1. Repertoireprüfung:
Die Repertoireprüfung umfasst ein Vorspiel vor der Prüfungskommission. Aus dem ca. 100- minütigem vorbereiteten Repertoire (reine Spielzeit) wird ein mindestens 25-minütiges Programm durch die Prüfungskommission ausgewählt und eine Woche vor dem Prüfungstermin dem/der Kandidat/in mitgeteilt. Ergänzt wird das Programm mit einem Werk der eigenen Wahl aus dem eingereichten Repertoire. Die Reihenfolge gibt der/die Prüfungskandidat/in direkt vor Prüfungsbeginn bekannt. Die positive Absolvierung dieses Prüfungsteiles ist Voraussetzung für die Zulassung zum 2.Teil.

2. Master Rezital:
Das Master Rezital ist ein öffentliches Konzert und hat eine Dauer von mindestens 40 Minuten. Sowohl bei der Werkauswahl als auch bei der Besetzungswahl soll eine persönliche Programmidee im Vordergrund stehen. Werke aus der Repertoireprüfung dürfen nicht wiederholt werden.