Helene Thimig (1889-1974)
wurde 1889 in Wien als Tochter des Burgschauspielers Hugo Thimig geboren und erhielt privaten Schauspielunterricht bei seiner Kollegin Hedwig Bleibtreu. Nach einem ersten Engagement in Baden ging sie 1908 nach Deutschland. 1917 lernte sie in einer Inszenierung Max Reinhardt kennen, der sie an sein Deutsches Theater Berlin engagierte. Sie ließ sich im selben Jahr von ihrem ersten Mann, dem Regisseur Paul Kalbeck, scheiden, konnte Reinhardt jedoch erst 1935 heiraten, da sich seine erste Frau, die Schauspielerin Else Heims, viele Jahre einer Scheidung widersetzte. In Reinhardts Inszenierungen spielte sie zahlreiche große Rollen, ab 1920 auch im „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Ab 1933 war sie in Wien am Theater in der Josefstadt engagiert. Mit Reinhardt unternahm sie auch Tourneen in Europa und den USA, 1937 folgte sie ihm ins amerikanische Exil, wo sie mit ihm eine Schauspielschule gründete und in kleineren Filmrollen tätig war. 1946 kehrte sie nach Wien zurück, erhielt 1947 ein Engagement am Burgtheater, 1954 kehrte sie ans Theater in der Josefstadt zurück. Auch im „Jedermann“ trat sie wieder als Schauspielerin auf und übernahm 1947 die Regie (bis 1951). Von 1948 bis 1954 leitete sie das Max Reinhardt Seminar und erteilte Dramatischen Unterricht.
sg, 3.8.2017