Stella Wang (1895-1974)
Klavier 1918-1934, 1945-1960
Stella Wang studierte 1911–1916 an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien. 1913 legte sie ihre Reifeprüfung in Klavier mit Auszeichnung ab, danach besuchte sie die Meisterschulen von Leopold Godowsky und Emil von Sauer und legte ihre Diplomprüfung 1916 ab. 1918 wurde Stella Wang als Klavierbegleiterin in den Violine- und Celloklassen an der Akademie angestellt. Sie versah ihren Dienst bis 26. Februar 1934, als ihr Dienstverhältnis aufgrund des Doppelverdienergesetzes (1919 hatte Stella Wang geheiratet, ihr Ehemann Ing. Karl Tindl war Ministerialrat im Bundesministerium für Handel und Verkehr) aufgelöst wurde. Im selben Jahr hatte sie den Professorentitel verliehen bekommen.
In der NS-Zeit wurde Wang-Tindl, die ihre Religion in ihrem Standesausweis 1918 mit „mosaisch“ angegeben hatte (später gab sie römisch-katholisch an) nicht wieder eingestellt. Nach Kriegsende 1945 erhielt sie wieder einen Dienstvertrag an der Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien, an der sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1960 unterrichtete. In einem Fragebogen thematisierte sie unter „erlittene Nachteile in der NS-Zeit“ das Berufsverbot, den „Einsatz in den Arbeitsdienst als Hilfsarbeiterin“, in den Jahre 1943 bis 1945 sowie die „strafweise Pensionierung des Ehegatten“.
di|lh, 8.3.2017