WORKSHOP | Die Motette im deutschen Sprachraum, 1500–1550

1.–3. Juni 2022 | Universität für Musik und darstellende Kunst Wien & Wissenschaftszentrum Gustav Mahler

Organisiert vom Institut für Musikwissenschaft und Interpretationsforschung der mdw

Die Gattung „Motette“ erfährt um 1500 gravierende Veränderungen. Während diese Veränderungen mit Blick auf franko-flämische Komponisten seit langem in der Forschung diskutiert werden, wurden die Beiträge deutschsprachiger Komponisten zu dieser zentralen Vokalgattung bislang jedoch vernachlässigt und als Produkte von begrenztem regionalem Interesse abgetan. Untersuchungen zur Motette im deutschsprachigen Raum in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts – sowohl ihrer musikalischen Produktion als auch ihrer Rezeption – fehlen abgesehen von wenigen älteren Studien zu einzelnen Komponisten nahezu völlig. Ob und wie sich der kompositorische Wandel in der Gattung um 1500 im deutschsprachigen Raum niederschlägt und wie er sich im Zusammenhang mit internationalen Trends gestaltet, wurde daher bislang kaum beachtet oder hinterfragt. Eine übergreifende Darstellung der musikhistorischen Entwicklung sowie der kulturhistorischen Gattungskontexte im deutschsprachigen Raum ist mithin bis heute nicht möglich.

Eine zweitägige Diskussionsrunde möchte sich dieser Forschungslakune widmen. Ausgehend von dem wissenschaftlich-kritisch neu erschlossenen Motettenschaffen Ludwig Senfls sollen erstmals Fragen nach dem Repertoire, den Überlieferungsstrukturen und kompositorischen Ausprägungen von Motetten deutschsprachiger Komponisten aufgeworfen werden. Ziel des Workshops ist es, Repertoirefragen, Kontexte, und Stile der Werke Senfls und seiner Zeitgenossen zu diskutieren und nach Wegen zu suchen, die ein neues Verständnis der Gattung im deutschsprachigen Raum ermöglichen.

Alle Beitragenden werden gebeten, bis 29. April einen Text im Umfang von ca. 6.000 Zeichen zu einem selbst gewählten Thema einzusenden, das explizit Bezug auf eines der nachfolgenden Diskussionsfelder nimmt. Der Text soll am 26. Mai (also bereits vor dem eigentlichen Workshop) an alle Teilnehmer:innen verschickt und in Form eines erweiterbaren Impulsvortrages im Plenum vorgestellt werden, sodass er als Ausgangspunkt für weitere Diskussionen dienen kann. Der Workshop findet in Präsenz statt.

Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.

TERMINE

1. – 3. Juni 2022