Franziska FLEISCHANDERL
Salterio
Franziska Fleischanderl hörte im Alter von vier Jahren zum ersten Mal den Klang eines Hackbretts und verliebte sich sofort in dessen klaren, ätherischen Klang.
Nach Abschluss zweier Masterstudien in Linz und Basel (Hackbrett & Zeitgenössische Kammermusik) brachte der von Andrea Marcon vermittelte Kauf eines historischen Hackbretts vom Jahr 1725 (Michele Barbi, Rom), Salterio genannt, einen markanten Wendepunkt in ihrem beruflichen Schaffen.
Sie begann jahrelange Forschungen in Italien, welche zu Tage brachten, dass das Salterio keineswegs ein exotisches Randinstrument der Barockzeit war. Es folgten weitere Studien an der Schola Cantorum Basiliensis sowie ein Doktorat an der Universität Leiden (Promotion 2021).
Ihre Dissertation, die in Kürze auch als Buch erscheinen wird, ist das erste Grundlagenwerk zu Geschichte, Repertoire und Spieltechnik des barocken Salterios.
Es ist Franziska Fleischanderl ein großes Anliegen, ihr Wissen sofort in ihren Konzertprogrammen anzuwenden. Sie ist weltweit die erste Musikerin, die das barocke Salterio in all seinen historischen Spieltechniken – dem battuto-Spiel mit den Hämmerchen, dem Finger-Pizzicato und dem Plektren-Pizzicato – wieder erklingen lässt und damit den immensen Klangreichtum dieses wunderbaren Saiteninstruments wieder freisetzt.
Franziska Fleischanderl gastierte mit ihrem Barbi-Salterio an allen renommierten Festivals für Alte Musik, gibt Vorträge und hält Workshops. Sie arbeitet regelmäßig mit Klangkörpern wie La Cetra Barockorchester Basel, AKAMUS Akademie für Alte Musik Berlin, Il pomo d’oro, Concentus Musicus Wien u.a. zusammen. Weitere Rundfunk- und CD-Aufnahmen führten sie zu Kollaborationen mit ORF, Arte, BR, SWR, Deutsche Grammophon, Warner Classics u.a. Zudem ist sie fixes Ensemble-Mitglied des Sollazzo Ensembles. Um das originale Salteriorepertoire wieder erklingen zu lassen, hat sie mit ihrem eigenen Ensemble „IL DOLCE CONFORTO“ bereits drei international ausgezeichnete CDs veröffentlicht.