Gagenverhandlung und Fair Pay
Gagen und Gehälter - Überblick
Ein sicheres Einkommen verbuchen die Angestellten großer Orchester durch Kollektivverträge, wobei sich die Vereinbarungen der einzelnen Klangkörper unterscheiden. Vergleiche anzustellen erweist sich bei näherer Betrachtung als kompliziert, da sich die Summe aus einem Grundgehalt und diversen Zulagen zusammensetzt; darüber hinaus divergieren auch die Gehaltsvorrückungen teilweise erheblich. Auf einen Kollektivvertrag können sich auch jene Musiker_innen stützen, die Auftritte in einem der mehr als 55.000 österreichischen Musikbetriebe absolvieren, die dem Veranstalterverband Österreich angehören. Im Bereich der Kirchenmusik stellen etliche Diözesen Richtwerte für Stundensätze auf ihren Webseiten zur Verfügung.
Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gagen für Auftritte, Kompositionsaufträge, Aufnahmen, etc. vor allem vom Verhandlungsgeschick abhängen, sofern kein Kollektivvertrag greift. Bei der Frage, in welchem Größenbereich man bei Verhandlungen ansetzen kann, helfen die von der Musikergilde angegebenen Mindesthonorare für Werbung, Tonträger, Auftritte und sonstige Leistungen sowie die Mindesthonorarempfehlungen für Musikschaffende.
Hier gilt: Auch wenn man nur ungern über das Finanzielle spricht, sollte dies unbedingt thematisiert und schriftlich festgehalten werden – damit alle Beteiligten wissen, worauf sie sich einlassen.
Fair Pay
Was genau bedeutet Fair Pay in der Kulturbranche? Welche Auswirkungen haben die empfohlenen Mindesthonorare auf Musiker_innen und Kulturschaffende? Und wo gibt es verlässliche Informationen sowie Ansprechpartner_innen zu diesem Thema? Um einen kurzen Überblick zu bieten, haben wir hier alle relevanten Inhalte zusammengefasst.
Einen umfassenden Überblick mit berufs- und genrespezifischen Informationen finden Sie bei mica - music austria.
Fair Pay Reader 2024
Der Kulturrat Österreich stellt den aktuellen Fair Pay Reader bereit. Dieses Dokument enthält nicht nur die hier zusammengefassten Informationen speziell für den Musikbereich, sondern bietet auch eine breite Sammlung an Fair-Pay-Tools. Dazu gehören unter anderem Gehaltstabellen, Kollektivverträge, Kalkulationshilfen und unverbindliche Honorarempfehlungen für verschiedene Sparten in Kunst und Kultur.
Download: Fair Pay Reader 2024 – Für faire Bedingungen in Kunst, Kultur und Medien (Kulturrat Österreich)
Mindesthonorarempfehlungen für den Musikbereich
Die Mindesthonorarempfehlungen bzw. der Honorarspiegel für Musiker_innen in Österreich wurden von mehreren Organisationen gemeinsam erarbeitet. Dazu zählen die IG Freie Musikschaffende (IGFM), die Musikergilde, der Österreichische Musikrat (ÖMR), der Österreichische Gewerkschaftsbund/younion, die Austrian Composers Association sowie die Plattform Musikvermittlung Österreich (PMÖ).
Um die Planung von Projekten sowie die Berechnung von Personalkosten – insbesondere für Fördereinreichungen – zu erleichtern, haben der Österreichische Musikrat und mica – music austria eine Kalkulationshilfe entwickelt. Sie basiert auf Fair-Pay-Grundsätzen und enthält Honorarsätze, die als Orientierung dienen können. Sie steht bei mica - music austria als Download bereit.
Ausführliches Praxiswissen
- Musterverträge: www.musicaustria.at/mustervertraege
- Praxiswissen: www.musicaustria.at/praxiswissen
- Musikergilde: www.musikergilde.at/de/beratung.html
- younion. Die Daseinsgewerkschaft: www.younion.at/cms/C01/C01_0/home
- Österreichischer Komponistenbund: www.komponistenbund.at
- Veranstalterverband Österreich: www.vvat.at