Schritt für Schritt zur eigenen Website
Text: Mag. Geraldine de Comtes (mdw)
 

Erfolg am Musikmarkt hängt heute nicht nur von herausragenden künstlerischen Fähigkeiten ab, sondern auch von professioneller Selbstvermarktung. Wichtigstes Aushängeschild ist die eigene Website.

Die Selbstpräsentation als Künstler_in, die Möglichkeit professionelle Kontakte zu knüpfen, ein interessiertes Publikum zu erreichen, Engagements zu erhalten oder auch neue Schüler_innen zu gewinnen: ein individueller Internetauftritt ermöglicht es dem/der Künstler_in, auf sich aufmerksam zu machen, die Distanz zur Außenwelt zu steuern, den Austausch mit interessiertem Publikum zu pflegen und letztlich stets am Puls der Zeit zu bleiben.

Dieser Leitfaden soll helfen, die Barriere zur Erstellung der eigenen Website abzubauen und Mut zur raschen Umsetzung zu machen.
 

Wie starte ich? – HTML? CSS? PHP? mySQL? Website JA, aber WIE?

Der Weg zum eigenen Internetauftritt ist unkomplizierter als man denkt. Vorbei sind die Zeiten des ureigenen Programmierens von Webinhalten, sogenannte „Homepage-Baukästen“ bieten die ideale Lösung, um mittels einfachster Bedienung, intuitiver Benutzeroberfläche, ohne Vorkenntnisse, unter Einsatz von geringem Zeitaufwand und zu äußerst attraktiven Kosten einen repräsentativen Webauftritt zu erreichen.
 

Die eigene Internetadresse

Der eigene Domainname, also die Adresse, die im Internetbrowser in der Adresszeile eingegeben wird, ist das Aushängeschild auf jeder Visitenkarte. Künstler_innen wählen oft ihren eigenen Namen als Domain, um im Internet auch sehr einfach gefunden zu werden. Wichtig: wählen Sie eine sinnvolle Domainendung (z. B.: .com, .at, .info, .ch). Das Internet bietet unendliche Möglichkeiten für freie – also noch nicht registrierte – Domainnamen, meist sogar vom jeweiligen Anbieter der Website-Baukästen (siehe Punkt drei).

Registrieren Sie sich daher Ihre eigene Domain (gegen eine geringe Jahresgebühr), und verzichten Sie auf kostenlose Website-Pakete, da diese die Nutzung Ihrer eigenen Domain nicht vorsehen.

Ihre Internetadresse sollte einen unverwechselbaren Namen wie beispielsweise www.MeineigenerName.com oder www.meinBandname.at lauten, anstelle von www.meinBandname.jimdo.com oder bluewin.ch/users/websites/ichbincellist_in.html.
Adressen dieser Art merkt man sich nicht, und in Suchmaschinen werden diese Webinhalte nur zufällig gefunden.

 

Auswahl des Baukasten-Systems

Alle für die Gestaltung einer Website notwendigen Werkzeuge werden in sogenannten Baukasten-Systemen zusammengefasst. Sie erlauben, innerhalb weniger Minuten einen Webauftritt unter geführter Assistenz zu erstellen, wobei es Anbieter gibt, die speziell auf die Bedürfnisse professioneller Musiker_innen abgestimmt sind.

Die Plattform tooltester.com bietet die ideale Basis, um sich mit verschiedenen Systemen zu befassen und anzufreunden. In übersichtlicher Form erhält man einen detaillierten Überblick, welche Anbieter von Website-Baukästen es im deutschsprachigen Raum gibt, und welche Kriterien im Rahmen der Erarbeitung einer Website maßgeblich sind. Die Systeme werden übersichtlich gegenübergestellt, es gibt Testberichte und viele angebotene Systeme können auf unbestimmte Zeit getestet werden.
 

Die verbreitetsten Baukastensysteme sind: Wix, Jimdo, 1x1, Weebly, Webnode und Squarespace.

Folgende Kriterien sollten bei der Auswahl des Anbieters berücksichtigt werden:

  • EIGENE DOMAIN: Die Nutzung einer eigenen Internet-Adresse sollte möglich sein.

  • KEINE FREMDWERBUNG: Grundsätzlich bieten die meisten Baukasten-Lösungen auch ein kostenloses Paket an, allerdings empfehlen wir eine kostenpflichtige Variante zu wählen, da bei kostenlosen Systemen Werbung eingeblendet wird.

  • EINFACHE, INTUITIVE BEDIENUNG: Der Website-Baukasten soll intuitiv und ohne Vorkenntnisse zu verstehen sein, das System über eine assistenzgeführte Lösung verfügen und verständliche Schritt-für-Schritt-Anleitungen bzw. Online-Hilfe zur Verfügung stellen.

  • DESIGN-VORLAGEN: Gute Website-Baukästen bieten eine Vielzahl an ästhetischen und zeitgemäßen Design-Vorlagen an, die für einen professionellen Eindruck sorgen und sich einfach individualisieren lassen. Veränderungen, wie z. B. der Seitenstruktur oder das Anwenden verschiedener Farbschemata im gewählten Layout sind problemlos möglich.

  • WARTBARKEIT: Inhalt und Design werden bei guten Website-Baukästen strikt getrennt, das heißt, sobald man sich für ein bestimmtes Design entschieden hat, kann man jederzeit und unkompliziert die bestehende Struktur mit Text, Bild, Dateien, Musikfiles usw. befüllen, ohne das gewählte Layout zu zerstören oder zu verändern. Gute Wartbarkeit bedeutet, dass eine Website mit Leichtigkeit verändert bzw. ergänzt werden kann.

  • MEHRSPRACHIGKEIT: Wenn Sie die Website mehrsprachig anbieten möchten, muss dies technisch realisierbar sein.

  • OPTIMIERUNG AUCH FÜR MOBILE ENDGERÄTE: Auch auf Smartphones, Tablets & Co soll Ihre Website perfekt aussehen.
     

Das System ist ausgewählt…und los geht’s

Im Grunde genommen benötigt man lediglich fünf Schritte, um mit Baukasten-Systemen eine Website auf die Beine zu stellen:

  1. Auf der Website des Baukasten-Anbieters registrieren

  2. Die Design-Auswahl vornehmen

  3. Die Struktur der Website festlegen durch gezielte Auswahl von Vorschlagsseiten

  4. Befüllen/Ergänzen der Seiten mit Inhalt (Texte, Fotos, Bilder, eventuell Videos und sonstiges Info-Material)

  5. Website veröffentlichen
     

Die wesentlichen Inhalte einer Künstler_innen-Website

  • Eine gelungene Startseite (Home) als Eyecatcher – der erste Eindruck zählt!

  • Biografie

  • Künstler_innenfotos (mit Credits, also dem Namen des/der Fotograf_in)

  • Konzert- bzw. Aufführungstermine

  • Presse (wenn Kritiken, Presseartikel und dergleichen vorhanden sind)

  • Download Area (nur für Fotos mit Credits!)

  • Kontakt

  • Impressum (Achtung: Impressumspflicht!)

  • Datenschutzerklärung (jede Website muss eine Datenschutzerklärung aufweisen!)

Optional kann die Website je nach Betreuungsabsicht um diverse „Widgets“ wie z. B. Social-Media-Buttons, Blogs, Gästebuch und verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten mit den Besucher_innen erweitert werden.
 

Achtung Urheberrecht: Bitte wirklich darauf achten, dass die Bilder nicht kostenpflichtig sind!


Tipps für kostenlose Bilddatenbanken: