Guten Morgen, du Schöne (Wander 1977), ist meine unmittelbare Assoziation, wenn ich an Karin Brandauer denke. Dabei geht es nicht um ihr Aussehen, ihre äußerliche Schönheit ist evident. Faszinierend ist ihr Blick. Klar, offen, bestimmt und konzentriert schaut uns diese Frau auf sämtlichen ihrer Porträtaufnahmen entgegen. Der Zuruf ist von Maxie Wanders1 gleichnamigen Buch geborgt. Was beide Frauen in meiner Assoziation indirekt miteinander verbindet ist einerseits ihre Unvoreingenommenheit sich schwieriger Themen anzunehmen und andererseits ihre Durchsetzungskraft in ihrer Arbeit.
Karin Brandauer kommt als Karin Katharina Müller am 14. Oktober 1945 in Altaussee zur Welt. Lesen und Schreiben haben ihr es von klein auf angetan. Das lag wohl an der lesefreudigen Mutter, durch deren Buchgemeinschaftsabo quartalsmäßig Bücher ins Haus kamen. In einem Gespräch stellt ihr Rosemarie Kern eingangs die Frage ob sie denn in der Provinz glücklich gewesen sei:
„Also glücklich war ich dort gar nicht, das heißt: Ich war zwar glücklich zu Hause zu sein, aber mir war auch von Anfang an klar, daß ich dort weg will. Es war mein größter Wunsch, dort wegzukommen, und das hab' ich von klein auf betrieben. Ich habe immer gesagt, daß ich weg will.“ (Kern 1988, 85)
Zuerst aber heiratet sie 1963 ihren um zwei Jahre älteren Verehrer Klaus Georg Steng, der später als Schauspieler Klaus Maria Brandauer2 Berühmtheit erlangen wird. Im selben Jahr kommt der gemeinsame Sohn Christian zur Welt und ihre hochfliegenden Träume von der Schriftstellerin oder Journalistin müssen vorerst noch warten.
„Ich finde es gar nicht unemanzipiert, wenn eine Frau Lust hat auf Familie und Haushalt. Das ist jedenfalls besser, als man lässt sich zu einem ungeliebten Beruf zwingen. Emanzipiert heißt, dass man macht, was man will.“ (Widegger 2018, 7)
Nachdem sie ihren Mann, der am Beginn seiner eigenen Karriere steht, bei seinen Engagements begleitet, wird sie, wieder in Wien, 1969 in die Wiener Filmhochschule aufgenommen. Während des Studiums lernt sie ihren späteren Kameramann Helmut Pirnat3 und die Schauspielerin Krista Stadler4 kennen. Mit beiden wird sie ein Leben lang zusammenarbeiten und befreundet bleiben. 1975 schließt sie ihr Studium ab und geht direkt zum ORF. Dort lernt sie bei der Arbeit an ihrem ersten Kurzfilm, Der Muff, nach Marie von Ebner-Eschenbach die Drehbuchautorin Heide Kouba5 kennen. Auch mit ihr hält die Arbeits-Verbindung Zeit ihres Lebens. In Österreich begannen Frauen sich ab den 1960er Jahren als Regisseurinnen zu etablieren. Käthe Kratz im Gespräch mit Sabine Perthold zur damaligen Situation:
„SP: Bereits in den 80er Jahren kämpften hochkarätige heimische Filmemacherinnen wie Karin Brandauer, Kitty Kino, Susanne Zanke, Heide Pils und Sie für die paritätische Besetzung aller entscheidungsrelevanten Gremien.
KK: […] Damals gab es einen Boom im Zusammenhang mit der Frauenbewegung. Der Ausdruck Boom greift vielleicht zu hoch; aber die öffentliche entflammte Diskussion bewirkte, dass ein Ausschluss von Frauen nicht mehr so einfach hingenommen worden war. In dem Moment, in dem die Frauenbewegung an Power verloren hat, sind auch die Frauen wieder weitgehend aus der Produktion verschwunden. Ganz bestimmt finden Frauen heute eine andere Arbeits-Basis vor, weil sich über die Jahre ein gewisses Bewusstsein etabliert hat. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass die Existenz einer starken jungen Generation von Filmemacherinnen nicht nur eine Welle bleiben wird, die wieder vorbeirollt, sondern dass das der Beginn von etwas Neuem ist.
Allerdings bedeuten die von der Öffentlichkeit gefeierten Erfolge von ein paar Frauen - ich verkleinere das jetzt bewusst – noch lange, lange nicht, dass die Produktionsmöglichkeiten und die Arbeitsmöglichkeiten in dieser Berufsbranche – als Wirtschaftszweig – auch nur annähernd für Frauen gleich sind oder sich gravierend verbessert hätten“ (Perthold 2003, 278)
Mehr als 30 Lang- und Kurzfilme und eine neunteilige Fernsehserie, die sie von 1975 bis 1991 fertigstellen kann, umfassen ihr filmisches Œuvre. Mit ihrem eingespielten Team (Kouba und Pirnat) wendet sie sich Literaturverfilmungen zu und setzt sich verstärkt mit Themen der österreichischen Zeitgeschichte auseinander. Vor allem die Zeit des Austrofaschismus und des Nationalsozialismus werden wiederholt von ihr unter die Lupe genommen. Als Ärmelaufkremplerin bezeichnet sie sich selbst in einem Interview mit Gabriele Presber, als Antwort auf die Frage, ob sie sich als Kämpferin wahrnehmen würde:
„KB: Ja, aber mehr noch eine Ärmelaufkremplerin. Sobald der Karren im Mist steht, fange ich automatisch an zu ziehen. Alles, was ich glaube schaffen zu können, belastet mich nicht. Stoße ich aber auf Widerstände oder muss feststellen, dass es irgendwo Grenzen gibt, sei es durch Tod oder Wahnsinn, denen man ohnmächtig gegenübersteht, habe ich Angst.
GP: Wenn Sie trotz »Ärmelaufkrempeln« etwas nicht bezwingen, flachen Sie da innerlich ab?
KB: Nein, ich bin erbost und verbittert. Ich denke, daß ich für alles, was ich durchsetzen will, kämpfen muß, nicht nur im Beruf. Ich finde nicht, daß Beruf und Karriere so wichtig sind. Ich meine, man sollte auch als Mensch etwas leisten und nicht behaupten, man habe jetzt Karriere gemacht, aber ansonsten sei man ein Arschloch.“ (Presber 1988, 139)
Als sich Karin Brandauer in ihrem einzigen Kinofilm dem Stoff des Aschenputtels annahm, lagen ihr ganz offensichtlich mehrere Dinge am Herzen, die sie mit gewohnter Souveränität umzusetzen verstand. Obwohl es sich hier um eine der beliebtesten Märchenstoffe der Gebrüder Grimm handelt, gelang es ihr, geschult durch ihre dokumentarischen und politisch motivierten Arbeiten ihren ganz persönlichen Regiestil sichtbar zu machen. Subjektivitätserfahrungen von Frauen stellen klassischerweise Mädchen und junge Frauen in ihren Mittelpunkt, die an der Schwelle stehen, ihre Identität als Frau zu finden. Diese Geschichten entstanden zu Zeiten, da Familienplanung kaum verbreitet war und das Schicksal einer Frau mit der Heirat und der Gründung einer Familie weitgehend besiegelt und aus gesellschaftlicher Sicht die persönliche Entwicklung abgeschlossen war. Zudem wurde von den Frauen, sobald sie eine Familie hatten, erwartet nichts mehr an ihrer Identität zu verändern, oder gar in Frage zu stellen.
Das Mädchen Aschenputtel durchlebt in der Brandauerschen Version ihre Pubertät. Sie ist weitaus in sich gekehrter, vielleicht auch ein wenig steifer als andere Aschenputtel in anderen Verfilmungen. Die Darstellung entspricht aber durchaus der moderneren Erzählweise, weil die Unsicherheit und Unbehaustheit der jungen Frau im eigenen sich transformierenden Körper besonders gut zur Geltung kommt. Die vor allem vom eigenen Vater vernachlässigte Tochter beobachtet aufmerksam, wie die Stiefmutter und deren Töchter verzweifelt versuchen, durch übertrieben ausgestellte Anbiederung in eine höhere soziale Klasse aufzusteigen (hier ist es der Adel in Gestalt eines Prinzen). So beschließt sie still und heimlich, bei diesem absurden Treiben nicht mitzumachen. Krista Stadler als Stiefmutter überhöht und karikiert wiederum die althergebrachten Vorurteile der bösen Stiefmutter in ihrer Darstellungsweise: hier agiert eine getriebene, überambitionierte Mutterfigur, die ähnlich wie in Elfriede Jelineks Roman Die Klavierspielerin (Jelinek 1983) bis zur grotesken Überhöhung verzerrt, ihre eigenen Töchter wie Zirkuspferde und Aschenputtel mit Verachtung vor sich hertreibt. Auch Stadlers Schulterschluss mit dem Publikum, durch direktes Zuzwinkern, als Durchbrechung der vierten Wand, lässt so einen ironisierten Blick nicht nur auf das Märchen selbst zu, sondern stellt die berechtigte Frage nach emanzipatorischer Freiheit und Gleichberechtigung. Es wird kein Zufall gewesen sein, dass im Film Schloss Moritzburg als Drehort genutzt wurde. Dieses Schloss war schon 1973 Schauplatz für die tschechoslowakische Verfilmung Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Auch in diesem Film stand eine ungemein emanzipierte Hauptfigur, ganz nach real sozialistischem Vorbild, dem Prinzen gegenüber.6
Marie Jahoda7, Paul F. Lazarsfeld und Hans Zeisel waren 1933 die ersten Forscher*innen, die sich durch ihre „teilnehmende Beobachtung“ mit Arbeitslosigkeit und deren Folgen in Österreich auseinandersetzten. Es ist ein ungewöhnliches Projekt, auf das sich Karin Brandauer mit der Verfilmung der Marienthal-Studie (Jahoda, Lazarsfeld, Zeisel 1933) im Jahr 1987 eingelassen hatte. Hier stehen arbeitslose Menschen aus der Arbeiterklasse mit ihren Sorgen und Ängsten im Mittelpunkt der filmischen Erzählung. Karin Brandauer und die Drehbuchautorin Heide Kouba schaffen es den Teilnehmer*innen der Studie Leben einzuhauchen und so entsteht ein eindringliches filmisches Portrait über einen hoffnungslosen Ort und die darin lebenden noch hoffnungsloseren Bewohner*innen. Heide Kouba erinnert sich an die Entstehungsgeschichte:
„Karin Brandauer und ich haben es dem ORF angeboten: ‚Nein, danke!‘ Wir haben es dem WDR und dem NDR in Deutschland angeboten: ‚Danke, nein!‘ Und plötzlich kam man 1987 beim ORF d‘rauf: ‚Ah, nächstes Jahr ist ja 1988, das Bedenkjahr!‘ Es hieß nicht ‚Gedenkjahr‘, sondern ‚Bedenkjahr‘. ‚Da müssen wir was machen!‘ Und plötzlich hieß es: ‚Da wurde ja etwas eingereicht, und könnte man nicht…‘ Karin und ich haben uns natürlich gefreut, aber wir fanden es auch sehr absurd vom ORF. Wir haben lange darüber geredet und beschlossen, dass wir auf keinen Fall einen Film machen wollten, in welchem die Heimwehr ausrückt und gegen alle möglichen bewaffneten und unbewaffneten Schutzbündler antritt. Wir wollten auch keine nationalsozialistischen Marschkolonnen, keine Fahnen und derartiges.“ (Müller 2010)
Hoch motiviert kommen die jungen Forscher*innen Ruth Weiss (Franziska Walser), Robert Bergheim, (Nicolas Brieger), Philipp Strauss (Stefan Suske) und Kurt Schrader (Johannes Nikolussi) in der Verfilmung 1932 nach Weissenberg, einem Industriedorf im südlichen Niederösterreich. In Weissenberg ist die Textilfabrik, der wichtigste Arbeitgeber der Region, in Konkurs gegangen. Voll Engagement treten die Sozialforscher*innen an, das Verhalten der Menschen zu untersuchen, sehen sich aber je länger sie sich im Ort aufhalten immer weniger mit erkenntnistheoretischer Deduktion als mit realen, sozialen Problemen konfrontiert. Objektivität ist ihr oberstes Gebot und sie glauben an ihre Funktion für die Verbesserung der Welt. Ruth Weiss ist um ein gutes Verhältnis zu den notleidenden Frauen bemüht. Sie muss aber akzeptieren, dass es schwierig ist, als moderne Akademikerin aus der Stadt und trotz gut gemeinter Ambitionen, nicht immer auf weibliche Solidarität zu stoßen. Die Klassenunterschiede werden für beide Seiten immer etwas Trennendes bleiben. Die Solidarität unter den Arbeitslosen zerbricht, als Arbeitskräfte zum Abbruch der Fabrik gesucht werden und die Wissenschaftler*innen sehen sich gezwungen ihre Objektivität aufgeben zu müssen. Der Idealismus und ihr Credo „Genauigkeit ist Wahrheit“ wird durch die bedrückenden Verhältnisse und den rasant erstarkenden Nationalsozialismus, der auch unter den Arbeitslosen um sich greift, zusehends zermürbt.
„Fakt und Fiktion in einem Bild, präzise auf den Punkt gebracht. So arbeitet Karin Brandauer gerne. Ihre Filmgeschichten – im Fall von EINSTWEILEN WIRD ES MITTAG als Fernsehspiel angelegt – versuchte die Regisseurin stets mit großer dokumentarischer Genauigkeit zu erzählen, hatte dabei aber auch ein einfühlsames Gespür, historische und psychologische Zusammenhänge sichtbar zu machen.“ (Mayr 2018, 57)
Der Drehort Gramatneusiedl (Marienthal ist ein Ortsteil dieser Gemeinde) hatte 1987 ebenfalls eine hohe Arbeitslosenzahl aufzuweisen und so musste die Drehbuchautorin ebenso ernüchtert feststellen:
„Ja. Das war eine ganz merkwürdige Erfahrung. Da waren damals sehr viele arbeitslose Menschen, die dann als Statisten gearbeitet haben. Und da gab es bei einigen eine ganz ähnliche Situation – natürlich nicht so krass –, wie damals in den Dreißigerjahren. In der Marienthal-Studie wie im Film wurde einer Frau die Notstandshilfe gestrichen, weil sie für das Austragen der Milch ein paar Groschen bekommen hat. Bei den Dreharbeiten zu „Einstweilen wird es Mittag…“ erhielten die Arbeitslosen ein Taggeld als Statistenlohn. Das hat sich damals ja schnell herumgesprochen: Film in Gramatneusiedl! Und die Arbeitslosen, die als Statisten mitwirkten, erlitten nun durch das Arbeitsamt Abzüge von ihrem Arbeitslosengeld. So wiederholt sich dann schon irgendwo die Geschichte.“ (Müller 2010)
Schließlich kam es zu einer Co-Finanzierung durch den ORF und Einstweilen wird es Mittag wurde am 1. Mai 1988 im Hauptabendprogramm ausgestrahlt.
„Am achtzehnten August 1933 entdeckte der Pförtner des Krankenhauses von Steyr ein schlafendes Kind. Neben dem Säugling, der in Lumpen gewickelt war, lag ein Stück Papier, auf dem mit ungelenker Schrift geschrieben stand: »Ich heiße Sidonie Adlersburg und bin geboren auf der Straße nach Altheim. Bitte um Eltern.«“ (Hackl 1989, 7)
Mit diesen knapp gehaltenen Anfangssätzen beginnt die Erzählung Abschied von Sidonie des österreichischen Schriftstellers Erich Hackl8. Ohne Umschweife befinden wir uns am Vorabend des Austrofaschismus. Knappe achtzehn Seiten später hat Sidonie Glück und wird, trotz ihrer dunklen Hautfarbe, von der beherzten Josefa Breirather (1902–1989) als Pflegekind in die Familie aufgenommen:
„In dem langen schlauchförmigen Raum stand ein Gitterbett neben dem anderen. In jedem schlief ein Kind, weiße Haut, blondes Haar, fieberrote Wangen, und im letzten Bett, neben dem Fenster, lag Sidonie, rabenschwarz, zappelte mit den Händen und Füßen und lachte Josefa an. Josefa Breirather erbat sich keine Bedenkzeit. Die nehm' ich, flüsterte sie, und als die Krankenschwester noch zögerte: Jetzt. Sofort.“ (Hackl 1989, 21–22)
Aufblende: Ein Zugabteil. Es ist still im Wagon. Auf den ersten Blick: eine blonde Frau im Vordergrund, ein korrekt gekleideter älterer Mann im Hintergrund. Alle sind in sich versunken und schauen aus den Fenstern. Plötzlich scheint etwas die Aufmerksamkeit des Mannes, der ebenfalls aus dem Fenster blickt, auf sich zu ziehen. Als könnte er seinen Augen nicht trauen, steht er auf, geht zum Fenster, das sich nicht öffnen lässt, und starrt hinaus. Auf dem Gleis vis á vis fährt ein Güterzug in der Gegenrichtung vorbei. Er blickt geradewegs in das ernste Gesicht eines Kindes, das ihn wiederum nicht aus den Augen lässt. Er steht auf, verlässt aufgeregt das Abteil, es ist der letzte Wagon seines Zuges, er gelangt auf eine kleine Plattform und schaut dem Mädchen, das ihn noch immer eindringlich anblickt, solange nach bis es seinem Blick entschwunden ist. Der Zug ist weitergefahren. Stille kehrt wieder ein.
Die Eröffnungsszene in Karin Brandauers Sidonie (A/D 1990) funktioniert mit dem simplen, aber hocheffizienten Kunstgriff einer scheinbaren Beiläufigkeit. Das eingangs verschlafen wirkende Zugabteil und die vor sich hinschaukelnden Passagiere, dieser friedliche Anfang des Films wird durch das Close-Up des Gesichts eines ernst und eindringlich blickenden Kindes jäh unterbrochen. Der Mann, der vergeblich versucht das Fenster zu öffnen, und anschließend auf die Plattform am Ende des Zuges läuft, ist der Stiefvater Hans Breitner (Georg Marin)9 von Sidonie Adlersburg (1933–1943) (Arghavan Sadeghi-Seragi). In einem zweiten Moment setzt die Regisseurin eine Kreisbewegung in Gang, bei der am Ende des Films, neunzig Minuten später, Sidonie unter Polizeiaufsicht gezwungen sein wird, in Hopfgarten in Tirol mit unzähligen anderen Roma und Sinti in einen solchen, aber dennoch nicht denselben Güterwaggon zu steigen. Sie alle werden in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau transportiert, um dort ermordet zu werden.
Mit einem – auf den ersten Blick wie ein Irritationsmoment anmutenden – gekonnt gesetzten Zeitsprung in die Gegenwart schafft es Karin Brandauer in ihrer TV-Arbeit uns als Zuseher*innen sofort in den Bann der Handlung zu ziehen, um dann ansatzlos in die 1930er Jahre des austrofaschistischen Österreichs zurückzukehren. Damit beginnt die eigentliche Erzählung über das tragische und kurze Leben des Roma-Mädchens Sidonie.
Dass es Karin Brandauer ein wichtiges Anliegen war, in ihren Arbeiten eine Eindringlichkeit zu erreichen ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben, eine Erschütterung, ohne auf falsches Pathos zu setzen, das erzählte sie auch in Krista Stadlers filmischer Hommage aus dem Jahr 2002:
„[…] wo man uns zuerst etwas abweisend entgegengekommen ist und sich dann doch an uns als Filmteam gewöhnt hat und dann doch sehr mitgemacht hat. So war es auch bei der Sidonie […], und das ist in der Gegend wo es passiert ist, in der Umgebung von Steyr ein unrühmliches Kapitel nicht an Bösartigkeit, sondern an Indolenz, an Nicht-Verhalten an Nicht-Zivilcourage. Mehr haben sie nicht getan.“ (Stadler 2002)
Es ist die Unmittelbarkeit, die Einfachheit und Geradlinigkeit mit der Karin Brandauer ihre Protagonist*innen in Szene setzt. Die beherzte Josefa Breitner ist ebenso wie ihr Mann bei den Sozialdemokraten, und lässt sich nicht so schnell einschüchtern oder aus der Ruhe bringen. Als das Jugendamt ihr das kranke Kind zur Pflege anbietet, nimmt sie den Säugling ohne Vorbehalte zu sich.
„Manfred lief zur Tür, als er die Schritte seines Vaters im Stiegenhaus hört. Papa komm schnell, wir haben ein Mädchen gekriegt. Er stand schlotternd vor Ungeduld neben der Wiege, die Josefa sich von einer Bekannten ausgeliehen hatte, als Hans endlich in die Küche kam. Dem Mann verschlug es die Rede. Steif blieb er auf der Schwelle stehen, die Hand noch auf der Klinke. Mach die Tür zu, sagte Josefa, es geht kalt herein.“ (Hackl 1989, 26)
Sie ist eine emanzipierte Frau, die nicht nur mit ihrem halbwüchsigen Sohn ein von Offenheit und Vertrauen geprägtes Verhältnis pflegt. Auch die Beziehung zu ihrem Mann, die im Film mit einer gekonnt unterspielten, gut verborgenen Leidenschaft erzählt wird, mutet sehr modern an. Sie nimmt das Mädchen Sidonie in einer Zeit zu sich, in der ihr Mann eine Haftstrafe wegen sozialistischer Umtriebe absitzt, weil sie, pragmatisch wie sie ist, das damit verbundene Pflegegeld dringend braucht und davon ausgeht, dass ihre Entscheidung als gleichberechtigte Ehepartnerin von ihrem Mann akzeptiert werden wird. Viel sprechen sie im Laufe des Films nicht miteinander, sie verstehen sich ohne Worte.
Wie schon in der literarischen Vorlage von Erich Hackl, von dem auch das Drehbuch zum Film Sidonie stammt, trifft Brandauer mit ihrer zurückgenommenen Regie und der durch Schlichtheit bestechenden Ausstattung einen Nerv der Zeit. Sie zeigt, ähnlich wie in der Literaturvorlage, ohne großes Brimborium das von äußerst bescheidenen Verhältnissen gekennzeichnete Leben des Ehepaares Breitner und dessen Sohnes Manfred. Trotz der schwierigen Zeiten versuchen sie ein aufrechtes Leben zu führen. Im Jahr 1933, in dem der Film beginnt, sind es vor allem die politischen Verhältnisse, die es der regimekritischen Familie zusehends schwer machen, ihrer Gesinnung treu zu bleiben. In Hackls akribisch recherchierter Erzählung, die das reale Schicksal von Sidonie und ihren Angehörigen fiktionalisiert erzählt, portraitiert der Autor Josefa Breirather als unerschrockene Frau:
„Zangele lief hinüber aufs Gemeindeamt und gab an, Josefa betreibe staatsfeindliche Greuelpropaganda. Zwei Tage später musste Josefa zur Gendarmerie gehen, wo einer von der Gestapo schon auf sie wartete: Sie haben die NSDAP beleidigt. Eine Zeugin hat ausgesagt. Was habe ich denn gesagt? Daß alle Parteimitglieder eingesperrt gehören. So eine Gemeinheit. Aussage stand gegen Aussage.“ (Hackl 1989, 64–65)
Der Film erzählt uns in ruhigen Bildern über die unbedingte Zuneigung des Ehepaares Breitner zu ihrer Stieftochter, und auch der Sohn10 liebt seine Stiefschwester über alles. Vieles was nicht ausgesprochen werden kann oder darf, wird nonverbal und über Blicke kommuniziert. Entgegen allen Widrigkeiten – Sidonie ist als Baby lange krank, hat eine auffallend dunkle Hautfarbe – und trotz der wiederkehrenden abfälligen Bezeichnungen als „Neger-“ oder „Zigeunerkind“ wächst sie aufgrund der liebevollen und intensiven Pflege der gesamten Familie zu einem fröhlichen, aufgeschlossenen und selbstbewussten Kind heran.
Anlässlich ihrer Firmung in Linz, die Karin Brandauer als das zentrale Ereignis in Sidonies Leben inszeniert, bekommt sie von ihrer Patin Frau Hinterleitner (Felicitas Ruhm), der Gemischtwarenhändlerin und Freundin von Josefa, eine Puppe mit blonden Haaren geschenkt. Doch damit nicht genug, Frau und Kind fahren mit einer Pferdekutsche auf den Pöstlingberg und statten der beliebten Grottenbahn einen Besuch ab. Am Firmtag herrscht dort Hochbetrieb, da auch andere Pat*innen und Eltern mit ihren Kindern gekommen sind. Sidonie bestaunt mit großen Augen die bunte Beleuchtung und die ausgestellten Zwerge in den unterschiedlichsten Situationen. Bei einem Gang über den nachgebauten Linzer Hauptplatz betrachtet Sidonie aufmerksam die Schaufenster, zu denen sie sich dieses Mal ausnahmsweise hinunterbeugen muss, ihre neue Puppe fest im Arm. Sie biegt in eine Seitengasse ab und bleibt vor einer Figurengruppe stehen, die sie andächtig betrachtet: Zwei Kinder, ein Bub und ein Mädchen in einer Eishöhle in Gefahr, und ein gottähnlicher bärtiger Mann, der ihnen als Retter gegenübersteht. Hinter Sidonies Rücken steht eine Familie mit ihrem Sohn, der, als er Sidonie erblickt, auf sie zeigt und erstaunt ausruft: „Mama, schau ein Negerkind“. Sidonie kontert sofort: „Bist selber ein Neger“. Woraufhin der Vater mit: „Bei uns gibt’s kane Neger, Dank unserm Führer“ den Sohn aufklärend zurechtweist und die Mutter nachhakt: „Vielleicht is' ein Zigeunermäderl“. Frau Hinterleitner, die Sidonie aus den Augen verloren hat, erscheint nun in einer allegorischen Funktion als gute Fee. Im Gegensatz zu der von Sidonie betrachteten religiös konnotierten Figurenanordnung, tritt sie einfach als Dea ex Machina in Erscheinung. Sie nimmt das entrüstete Kind an der Hand und führt es, ohne mit der Wimper zu zucken aus der Situation heraus. Die beiden gehen wieder zum nachgebauten Hauptplatz zurück und wir sehen sie von hinten, wie sie sich von der Kamera entfernen. Das Kind drückt sich an die Patentante und erzählt ihr die unangenehme Begegnung. Die Frau beugt sich zum Kind hinunter und die Situation wird durch das befreite Lachen von Frau und Kind aufgelöst. Offensichtlich hat Sidonie ihre schlagfertige Antwort nacherzählt.
Heute ist der Film ebenso wie das Buch ein fixer Bestandteil in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Österreich geworden. Dass es nach Jahrzehnten gelungen ist, dem Schicksal von Sidonie Adlersburg endlich Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, ist das Resultat unterschiedlichster Bemühungen.12 Karin Brandauer erinnert sich folgendermaßen an die Dreharbeiten am Land:
„[…] und es war nicht so und es hat mich eigentlich sehr gefreut, dass die Leute sich uns nicht verschlossen haben, sondern sie haben mitgeholfen dieses Kapitel aufzuarbeiten und es wurde dann in einer Pfarre auch gesondert noch einmal glaube ich mit sehr vielen Leuten gespielt. Also sie wollen es wissen und das finde ich wichtig.“ (Stadler 2002)
Als sich Erich Hackl Jahre zuvor des Themas annahm, gab es ein paar wenige Menschen, vor allem aber den Stiefbruder, der um die Anerkennung seiner Stiefschwester als Opfer des Nationalsozialismus bemüht war. Es sollte aber noch dauern, bis Bewegung in die Sache kam, wie der Autor 1999 selbst anmerkte:
„Vor dreizehn Jahren begann ich nach den Lebensspuren des Findelkindes Sidonie Adlersburg zu suchen. Obwohl ich in der näheren Umgebung seines Wohnortes aufgewachsen bin – in Steyr, und die Gemeinde Sierning, in der Sidonie gelebt hat, ist nur acht Kilometer entfernt –, war mir die Geschichte des Kindes unbekannt, das die Nazibehörden ‚als Zigeunermischling, wenn nicht als Vollzigeuner (und zwar als Rom-Zigeuner)‘ eingestuft hatten. Erst Dank ihres Bruders Manfred Breirather – seine Eltern hatten Sidonie 1933 in Pflege genommen und sich rührend um sie gekümmert – hörte ich von dem Mädchen, das 1943, mit zehn Jahren, in Birkenau ermordet worden war.“ (Hackl 1999, 4)
Erst im Jahr 1989 kann sich, wie Hackl beschreibt, die Gemeinde dazu durchringen, etwas für das ermordete Kind zu tun: „im Gefolge des Aufsehens über meine Erzählung und den Fernsehfilm von Karin Brandauer, wurde eine Tafel an der Fassade des Heims der Sozialistischen Jugend angebracht.“ (ebd., 4) Im Jahr 2000 wurde in Letten, einem Ortsteil von Sierning13, ein Kindergarten nach Sidonie benannt und ein Denkmal des Steyrer Bildhauers Gerald Brandstötter (1959–2004) zu ihrer Erinnerung aufgestellt.14
Das Ehepaar Breirather hatte, nachdem ihnen Sidonie vom Jugendamt entzogen worden war, auch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges unentwegt nach ihrer Tochter gesucht, bis sie die traurige Gewissheit erhielten, dass Sidonie im KZ umgebracht worden war. „Als Hans Breirather 1980 starb, war es sein Sohn, der das Anliegen seiner Eltern als Pflicht übernahm.“ (Hackl 1999, 4)
So ist es letztendlich nur der Entschlossenheit und Hartnäckigkeit einiger weniger zu verdanken, dass das Findelkind Sidonie Adlersburg nicht endgültig vergessen wurde. In Karin Brandauers Film können wir ihr jedes Mal aufs Neue begegnen.
Über die Regisseurin brach mit dieser TV-Verfilmung ein wahrer Preisregen herein. Als sie für Sidonie 1991 den österreichischen Film- und Fernsehpreis „Romy“ überreicht bekommt, merkt sie mit dem für sie charakteristischen Humor an:
„Also ich muss sagen, es ist der zehnte Preis, was eine besondere Zahl ist und ich muss auch sagen, es wird einem auch nicht lästig, Preise zu bekommen. Herzlichen Dank.“ (Stadler 2002)
Als nächste Projekte waren die Verfilmung von Marlen Haushofers15 Literaturklassiker Die Wand und eine Dokumentation über die Hopi Nordamerikas geplant.
Es wäre interessant gewesen zu sehen, wie Karin Brandauer ihre Protagonistin in der Isolation positioniert hätte. Ob als Kritik am Patriarchat, als Robinsonade oder als eine im magischen Realismus verhaftete Umsetzung der Romanvorlage: sie hätte sicher eine eindringliche Studie über Selbstbestimmung und Einsamkeit von Frauen gedreht. So bleiben die Filme, die zu ihren Lebzeiten entstanden sind, beredte Zeugnisse einer mutigen Regisseurin und Frau, die sich nicht davor gescheut hat, Geschichten über Menschen zu erzählen, die ohne sie dem Vergessen anheimgefallen wären.
Karin Brandauer starb am 13. November 1992 in Wien.
Erich Hackl (1989), Abschied von Sidonie. Erzählung. Diogenes: Zürich
Erich Hackl (1999), Freude und Verdruss. Zum Erinnern an Sidonie Adlersburg. In: Romano Centro, Wien Nr. 25, S. 4, https://www.romano-centro.org/images/zeitschrift/rc25/index.html#page=4 [zuletzt aufgerufen 23.11.2021]
Marie Jahoda / Paul Felix Lazarsfeld / Hans Zeisel (1933), Die Arbeitslosen von Marienthal. Ein soziographischer Versuch über die Wirkungen langandauernder Arbeitslosigkeit. Hirzel: Leipzig
Elfriede Jelinek (1983), Die Klavierspielerin, Rowohlt: Reinbek bei Hamburg
Rosemarie Kern (1988), Spiegelbilder. Ein Buch nach der gleichnamigen Fernsehserie. Edition S: Wien
Brigitte Mayr (2018), Einstweilen wird es Mittag. Die Ungeborenen, die Resignierten, die Verzweifelten, die Apathischen:Die Arbeitslosen von Marienthal, In: Florian Widegger (Hg.): Karin Brandauer. Filmarchiv Austria, Wien
Reinhard Müller (2010), Heide Kouba: Einstweilen wird es Mittag…. Aus dem Gespräch der Drehbuchautorin Heide Kouba mit Reinhard Müller https://www.litges.at/etcetera/interviews/heide-kouba-einstweilen-wird-es-mittag-reinhard-muller [zuletzt aufgerufen 23.11.2021]
Sabine Perthold (2003), Interviews mit österreichischen Filmemacherinnen für den Frauenkulturbericht 2003, https://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/pdf/frauenkunst2003c.pdf [zuletzt aufgerufen 23.11.2021].
Gabriele Presber (1988), Die Kunst ist weiblich. Knaur: München
Maxie Wander (1977), Guten Morgen, du Schöne. Protokolle nach Tonband. Buchverlag Der Morgen: Berlin
Florian Widegger (2018), Nicht besser sein als die anderen. In: ders. (Hg), Karin Brandauer, Filmarchiv Austria: Wien
filme
Karin Brandauer (1988) Einstweilen wird es Mittag. (A) 95 Min.
Karin Brandauer (1989) Aschenputtel. (D/F/E/ČSSR), 90 Min.
Karin Brandauer (1990) Sidonie. (A), 87 Min.
Krista Stadler (2002) Karin Brandauer. Ich war nur natürlich. (A), 15 Min.
bildnachweis
Abb. 1: Karin Brandauer bei den Aufnahmen zu Erdsegen, A 1986. Quelle: Filmarchiv Austria
Abb. 2: Aschenputtel_BRD-CSR-I-E-F -1989: Petra Vigna. Quelle: Filmarchiv Austria
Abb. 3: Aschenputtel_BRD-CSR-I-E-F -1989: Petra Vigna und Christa Stadler. Quelle: Filmarchiv Austria
Abb. 4: Einstweilen wird es Mittag_BRD-A-1988: Hermann Schmid, August Schmölzer. Quelle: Filmarchiv Austria
Abb. 5: Einstweilen wird es Mittag_BRD-A-1988: Franziska Walser, Johannes Nikolussi und Stefan Suske. Quelle: Filmarchiv Austria
Abb. 6: Sidonie_D-A-1990: Johanna Mertinz und Arghavan Sadeghi-Seragi. Quelle: Filmarchiv Austria
1
Maxie Wander (1933–1977) geboren in Wien als Elfriede Brunner war eine österreichische Schriftstellerin.
2
Klaus Maria Brandauer wurde 1943 in Bad Aussee geboren.
3
Helmut Pirnat 1950 in Graz geboren ist ein österreichischer Kameramann.
4
Krista Stadler wurde 1942 in Wien geboren und ist eine österreichische Schauspielerin.
5
Heide Kouba wurde als Heidemarie Roth 1941 in Potsdam geboren und hat zahlreiche Drehbücher für und mit Karin Brandauer verfasst:
http://agso.uni-graz.at/marienthal/biografien/kouba_heide.htm [zuletzt aufgerufen 10.12.2021)].
6
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel (ČSSR/DDR 1973) unter der Regie von Václav Vorlíček ist ein Märchenfilm nach dem gleichnamigen Märchen von Božena Němcová sowie Grimms Aschenputtel in der Version von 1819.
7
Aufgrund der zentralen Rolle von Marie Jahoda (1907–2001) ist die Beteiligung weiblicher Mitarbeiterinnen im Rahmen der Marienthal-Studie bemerkenswert. Hier leisteten Frauen einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Forschungsprojekts: zehn weibliche Forscherinnen und Hilfskräfte standen sieben männlichen gegenüber. Darüber hinaus werden männliche und weibliche Untersuchungsteilnehmer*innen in der Studie stringent gleichberechtigt zitiert. Und schließlich beinhaltet die Studie einen expliziten Vergleich der Auswirkungen von Langzeitarbeitslosigkeit auf Männer und Frauen.
8
Erich Hackl ist ein in Steyr 1954 geborener österreichischer Schriftsteller und literarischer Übersetzer.
9
Johann Breirather (1899–1980).
10
Manfred Breirather (1926–1999).
11
Dem gleichnamigen Film entlehnt: Heut' ist der schönste Tag in meinem Leben, R: Richard Oswald, Österreich 1936.
12
An diesen Bemühungen grundlegend beteiligt war etwa das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, vgl.:
http://ausstellung.de.doew.at/m20sm120.html sowie das Romano Centro:
https://www.romano-centro.org/publikationen [zuletzt aufgerufen am 10.12.2021]
13
http://gedenkorte.sintiundroma.de/index.php?ortID=99 [zuletzt aufgerufen am 10.12.2021]
14
https://steyrerpioniere.wordpress.com/2011/11/06/mag-gerold-brandstotter/ [zuletzt aufgerufen am 10.12.2021]
15
Marlen Haushofer (1920–1970), geborene Marie Helene Frauendorfer, war eine österreichische Schriftstellerin.
| zuletzt bearbeitet: 24.01.22